Im vergangenen Jahr sind die privaten Geldvermögen in den Industrie- und Schwellenländern zurückgegangen, und zwar zum ersten Mal seit 2008. Selbst auf dem Höhepunkt der Finanzkrise waren die privaten Haushalte reicher.

Der Grund: Trotz Börsenboom verloren die Aktienkurse auf der ganzen Welt 2018 um etwa 12 Prozent – wegen des schweren Rückschlags kurz vor Jahresende. Damit gingen die Brutto-Geldvermögen der privaten Haushalte unterm Strich um 0,1 Prozent zurück; laut dem neuen «Global Wealth Report» des Versicherers Allianz blieben sie bei umgerechnet 190 Billionen Franken.

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Die Schweiz führte die Liste jahrelang als reichstes Land an – gemessen am durchschnittlichen Vermögen pro Kopf (Medianwert). Nun rutschte sie auf Platz zwei nach den USA.

Laut der neuen Vermögensstudie des Versicherers schrumpften die Brutto-Geldvermögen der Schweizer Haushalte zwar nur minimal (um 0,1 Prozent); bei Aktien und Investmentfonds war der Einbruch mit über 7 Prozent aber gravierend.

Privatverschuldung steigt

Gleichzeitig stieg auch die private Verschuldung: Die helvetische Schuldenstandsquote liegt derzeit bei 128 Prozent – was bekanntlich am stetig wachsenden Hypothekarvolumen liegt. Die Folge: In fast keinem anderen Land der Welt sind die Privathaushalte derart hoch verschuldet. Die beide Ausnahmen bilden Dänemark und Australien

Folglich sank das Netto-Geldvermögen der Schweizer auf rund 190'000 Franken pro Kopf, und damit rutschte die Schweiz am Ende hinter die USA. Stark gingen die Privatvermögen insbesondere in Grossbritannien, Italien und Frankreich zurück. Vermögende Menschen in Singapur und Taiwan gehörten zu den grössten Gewinnern. 

Amerikaner werden reicher

Noch stärker geschrumpft sind die Geldvermögen in den Schwellenländern – etwa in China, Mexiko und Südafrika. In den USA hingegen profitierten die privaten Haushalte von der Steuerreform – konnten ihre Vermögen steigern.

Weltweit verschuldeten sich die Menschen stärker: Die privaten Schulden stiegen 2018 um fast 6 Prozent – die Schuldenquote liegt bei rund 65 Prozent. 

(mlo)