Die Performance kann sich sehen lassen. Die vier Empfehlungen aus der Ausgabe von StocksDIGITAL vom 9. August 2013 – Dottikon, Hügli, Kardex und Logitech – brachten seither inklusive Dividenden ein Plus von 31,9 Prozent. Der SMI lieferte nur 7,2 Prozent. Auf den ersten Blick haben die vier Titel kaum etwas gemeinsam: Der eine ist spezialisiert auf Feinchemie, der andere auf Fertigsuppen, der dritte auf Logistik und Nummer vier auf IT. Dennoch hatten die vier Unternehmen vor einem Jahr eine ganz wichtige Gemeinsamkeit: Es gab bei allen vier Titeln auffallend viele Insidertransaktionen, in den konkreten Fällen Käufe von Management und Verwaltungsrat.

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Für viele Börsianer ist das ein wichtiges Signal: Gibt es gehäufte Director Dealings – also Käufe und Verkäufe von Aktien des eigenen Unternehmens –, muss da was im Busch sein. Denn schliesslich weiss das Management über die operative Entwicklung und über die Zukunft des Unternehmens besser Bescheid als sonst jemand. Welcher Manager wird schon die Aktie des eigenen Unternehmens kaufen, wenn er weiss, dass es der Firma schlecht geht und dass sie beispielsweise wichtige Aufträge verlieren wird oder dass sie einen bahnbrechenden Geschäftsabschluss nicht tätigen kann? Was natürlich schlecht für die Kursentwicklung sein dürfte.

Insiderdeals – was Käufe und Verkäufe des Managements bedeuten können

Die Logik spricht also dafür, dass ein Insider-Kauf ein Indiz für gute Geschäfte oder für andere positive Ereignisse in einem Unternehmen ist. Insider-Verkäufe hingegen dürften entsprechend darauf hindeuten, dass das Management die Aktie schon für teuer und eher für ausgereizt hält. Insbesondere Insider-Verkäufe können aber auch ganz triviale Gründe haben. Etwa, dass ein Manager Geld benötigt und sich deswegen von einem Teil seiner Aktien trennt. Oder vielleicht muss er verkaufen, weil er sein Portfolio besser streuen will. Oder er will verkaufen, weil er sonst zum Beispiel aufgrund von Mitarbeiteroptionen Stimmrechtsschwellen überschreiten würde.

Im umgekehrten Fall bringen auch nicht unbedingt alle Insider-Käufe steigende Notierungen. Oft genug täuschen sich Manager über die Zukunft ihrer Firma: Sie investieren in die Aktie, und trotzdem kommt der Titel über Jahre nicht vom Fleck. Da aber viele Börsianer auf Insiderdaten achten – mit entsprechender Wirkung auf die Kurse – werden Director Dealings in seltenen Fällen dazu missbraucht, um bei Anlegern Vertrauen zu gewinnen und den Kurs zu stützen, obwohl schlechte fundamentale Daten anderes raten würden.

Diese Taktik kann vor allem bei ganz kleinen niedrigkapitalisierten Unternehmen deutliche – fundamental nicht gerechtfertigte – Kurssteigerungen auslösen. Bei Werten mit niedriger Börsenkapitalisierung ist im Hinblick auf Insiderdaten deshalb besondere Vorsicht angebracht.

Insider-Käufe – aktuelle Favoriten

Nimmt man nun die Erfolgsquote der vier Insider-Käufe vom Vorjahr, sollten sich Anleger zum Beispiel einmal die folgenden Aktien mit auffälligen Insidertransaktionen näher ansehen:

Der Spezialist für Healthcare wächst rasant und steigerte seinen Umsatz infolge von Akquisitionen nicht nur schon im vergangenen Jahr um 30,2 Prozent auf 448,4 Millionen Franken, sondern schaffte auch im ersten Quartal dieses Jahres ein Umsatzplus von 19,2 Prozent. Seit dem Jahresanfang gab es bei der Aktie bereits rund 40 Insiderkäufe und lediglich vier Verkäufe. Ein gutes Zeichen für alle Insideranleger.

Beim Maschinenbauer gab es in den letzten acht Monaten zwar nur zwei Insider-Käufe, doch hier sieht auch die Charttechnik sehr vielversprechend aus, notiert die Aktie doch nicht weit unter dem starken Widerstand und bei der psychologischen Marke von 100 Franken. Fällt die Hürde, könnte sich eine neue Dynamik entwickeln und den Kurs möglicherweise schon bald wieder deutlich in Richtung Allzeithoch aus dem Jahr 2000 bei 161 Franken schieben.

Bei der Beteiligungsgesellschaft kam es nach einer längeren Pause seit Dezember 2013 seit Juni wieder zu einer Reihe von Insider-Käufen. Die Aktie ist nicht nur in einem phantastischen Aufwärtstrend, das Nettovermögen des Unternehmens aus Zug lag per Ende Juni mit 80.67 Franken rund 33 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. Da besteht noch Nachholbedarf.

Beim Anbieter von Strom- und Spannungswandlern kam es seit März bereits zu einer Reihe von Insider-Käufen. Operativ läuft es beim Konzern aus Fribourg rund. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Jahr 2013/14 um 4,5 Prozent auf 245,6 Millionen Franken, die Bruttomarge kletterte von 41,9 auf 47,0 Prozent und der Gewinn sprang um 40,9 Prozent nach oben. Angesichts der von 30 auf 40 Franken erhöhten Dividende – Rendite 5,5 Prozent – sind die Insiderkäufe kein Wunder.