«Solar Impulse 2» lautet der neue Hoffnungsträger einer ganzen Branche. Der Schweizer Sonnenflieger, der mit 17'000 Solarzellen ausgestattet ist, startete am 9. März zu seinem kerosinfreien Flug um die Erde. Das allein von Sonnenenergie angetriebene Flugzeug soll weltweit für den Ausbau erneuerbarer Energien werben.

Diese Hilfe kommt zur rechten Zeit, denn die Photovoltaik-Industrie durchlebte in den letzten Jahren eine schwierige Phase. Doch könnte es sein, dass 2014 bereits der Wendepunkt erreicht worden ist. Laut einer neuen Studie des IHS Solar Service legte die Photovoltaik-Nachfrage im vergangenen Jahr im zweistelligen Prozentbereich zu. Als Wachstumstreiber erwies sich die positive Förderpolitik in China und Japan.

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Solar-Nachfrage – wieder deutliches Wachstum

Die Zeichen stehen auch im laufenden Jahr weiter auf Wachstum. Die Solar-Analysten von IHS gehen davon aus, dass die globale Photovoltaik-Nachfrage um bis zu einem Viertel zulegen wird. Dabei werden China, Japan und die USA erneut die grössten Märkte sein. Nach Ansicht der IHS-Experten werden aber auch neue Märkte heranreifen wie zum Beispiel Chile. Das Land soll 2015 eine installierte Photovoltaik-Leistung von einem Gigawatt erreichen. Kräftige Steigerungsraten werden auch Jordanien, den Philippinen und Honduras bescheinigt.

An der Börse zeichnet sich ebenfalls eine Besserung für die Solar-Valoren ab. Während der Solactive Global Solar Index im 2014 mehr oder weniger stagnierte, ging es im laufenden Jahr bereits steil bergauf. Der Gradmesser für die Branche schnellte dabei um fast 60 Prozent nach oben.

Meyer Burger – Anleger spekulieren auf eine Trendwende

Diese Aufbruchstimmung ist beim heimischen Vertreter Meyer Burger (ISIN CH0108503795) noch nicht angekommen, seit Silvester liegt der Titel sogar im Minus. Daran konnte auch der jüngste Auftrag von Solarworld zu Beschichtungsanlagen von Solarzellen nichts ändern.

In der Order mit einem Volumen im hohen einstelligen Millionenbetragsbereich sehen Experten noch keine Trendwende. Allerdings könnte die Präsentation der Jahreszahlen am 26. März neue Kursimpulse bringen.  

Alpiq – hoch verschuldet, geringe Marge

Mit einer Hiobsbotschaft vergraulte jüngst der Stromerzeuger Alpiq (ISIN CH0034389707) seine Anteilseigner. Bei diesem Unternehmen, das im Februar mit der Übernahme des Schweizer Marktführers für Photovoltaik- und Energiespeicheranlagen, Helion Solar, für Aufsehen sorgte, zeigen die Geschäftszahlen deutlich nach unten. Der Umsatz sank 2014 um 14 Prozent, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern rutschte aufgrund hoher Wertberichtigungen in den negativen Bereich. Unter dem Strich ergab sich ein Verlust von 902 Millionen Franken.

Das Unternehmen ist zwar mit der Übernahme nun einen Schritt weiter beim Konzernumbau, allerdings sprechen die nach wie vor geringe Profitabilität sowie die hohe Verschuldung gegen einen Kauf der Aktie. Zudem gibt Finanzchef Patrick Mariller nur einen sehr zurückhaltenden Ausblick auf 2015: «Der Druck ist weiterhin da.»

Solar-City will die installierte Leistung verdoppeln

Eine Wette wert könnte hingegen SolarCity (ISIN US83416T1007) sein. Der grösste Solarinstallateur in den USA legte kürzlich einen neuen Fonds zur Finanzierung von Solaranlagen auf. Mit 300 Millionen US-Dollar beteiligt ist auch der Internetriese Google. Das Gesamtvolumen des Fonds soll bei 750 Millionen Dollar liegen. Er wäre damit der grösste seiner Art.

Mit Hilfe des Fonds sollen die Vorlaufkosten für die Installation von Photovoltaik-Anlagen für private Hausbesitzer gemindert werden. Insgesamt möchte SolarCity im laufenden Jahr 1000 Megawatt installieren. Das wäre die Verdopplung im Vergleich zu 2014, wo es das Unternehmen auf 504 Megawatt Photovoltaikleistung gebracht hat.

First Solar: Prognose 2015 – es wurde mehr erwartet

Während die Aktie von SolarCity noch im Seitwärtstrend gefangen ist, befindet sich First Solar (ISIN US3364331070) inmitten einer «V-Formation». Dabei nimmt der Titel allmählich wieder das Jahreshoch in Angriff. Ob es tatsächlich so weit kommen wird, wird sich aber erst noch zeigen, denn der US-Konzern enttäuschte mit seinem jüngsten Ausblick. «Die Guidance für das erste Quartal 2015 ist wegen geringerer Projektverkäufe und einem höheren Mix von Modulen schlechter ausgefallen als erwartet», erklärt Analyst Mahesh Sanganeria vom Investmenthaus RBC Capital Markets.

Erwartet wird ein Umsatz von 550 bis 560 Millionen Dollar. Für Phantasie sorgen Verhandlungen über die Gründung einer YieldCo mit SunPower. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, welches kontinuierlich Dividenden aus dem Betrieb von Solarprojekten ausschüttet. Nur wirklich mutige Anleger setzten auf einen Angriff auf die 70-Dollar-Marke.