2011 gab es ein Hoch und von dort ging es dann mit Rohstoffen viele Jahre lang nach unten. Bis Mitte 2016 hatte sich beispielsweise der Kupferpreis zu den Rekordniveaus fünf Jahre zuvor halbiert. Nicht viel anders  liefen die meisten Metalle aber auch andere Rohstoffe wie etwa Kohle. Der Preis für den Energieträger war alleine in den zwei Jahren zwischen 2014 und 2016 von 65 auf unter 40 Dollar je Tonne gefallen. 

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Grund für den Preisverfall war meist ein Überangebot. Denn in den Jahren 2010 und 2011 legte die Weltwirtschaft noch mit Raten von 5,4 und 4,1 Prozent zu und Bergbaugesellschaften hatten ihre Kapazitäten für den Abbau von Rohstoffen entsprechend erhöht. Dann gab es jahrelang obendrein auch noch tiefere Wachstumsraten der Weltwirtschaft von 3,4 Prozent und sogar nur 3,2 Prozent in 2016 und im Bergbausektor wurden Minen stillgelegt. In Folge dessen wurde wurde auch nur noch wenig in die Ausrüstung investiert.

Starker Umsatzrückgang in den Krisenjahren

Unter diesem restriktiven Marktumfeld litt in den letzten Jahren auch SMT Scharf. Der Anbieter von entgleisungssicheren Bahnen für den Untertagebau verzeichnete wegen der Kaufzurückhaltung der Bergbaugesellschaften alleine im Krisenjahr 2014 einen Umsatzrückgang von 24,4 Prozent auf 47,8 Millionen Euro. Mit -0,26 Euro je Aktie gab es dabei den ersten Verlust seit dem Börsengang in 2007. Auch 2015 und 2016 brachten für den Konzern aus Hamm im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen keinen Umschwung, ja sogar noch tiefere Erlöse im vergangenen Jahr von 42,6 Millionen Euro. Immerhin blieb der Bergwerksausrüster in den beiden Jahren aber mit einem Gewinn von 0,36 und 0,45 Euro je Aktie in den schwarzen Zahlen. 

Nun allerdings könnte ein Aufschwung kurz bevorstehen. Im ersten Quartal verdoppelte sich der Auftragseingang des Unternehmens und im ersten Halbjahr kletterten die Umsätze des Bahnspezialisten um 21,3 Prozent auf 23,2 Millionen Euro. 

Erste Anzeichen einer Erholung 

Gut läuft es in Russland, aber positive Signale kommen nun wieder aus China. SMT-Chef Hans Joachim Theiss sieht Anzeichen dafür, dass sich der langjährige Investitionsstau dort beginn aufzulösen, und dass Kunden aus dem Reich der Mitte wieder anfangen Aufträge für Neuanlagen zu erteilen.

Immerhin herrscht Bauboom in China mit entsprechender Nachfrage nach diversen Rohstoffen, und das Land konnte zuletzt mit knapp sieben Prozent schneller wachsen, als erwartet. Zudem rechnen Ökonomen damit, dass die weltweite Konjunktur in diesem und nächsten Jahr an Fahrt gewinnt und mit Raten von 3,5 und 3,6 zulegen wird. 

Steigende Margen versprechen eine Gewinnexplosion

Die Nachfrage nach Rohstoffen dürfte damit steigen und nachdem viele Bergbaugesellschaften mehrere Jahre auf der Investitionsbremse standen, könnten aus dem Sektor jetzt wieder zunehmend Orders für Zulieferer wie SMT kommen. Geht die Rechnung auf, dann wäre beim Bahnanbieter bei höheren Umsatzlevels ein deutlicher Anstieg der Margen drin. So war die operative Marge bei Umsatzlevels von etwa 60 Millionen Euro noch vor einigen Jahren mit etwa 15 Prozent fast dreimal so hoch wie aktuell.

Der Gewinn könnte dann ganz schnell wieder in den Bereich von deutlich über 1,0 Euro oder vielleicht auch auf 1,50 Euro je Aktie und darüber springen. Das Umfeld hellt sich auf jeden Fall auf und die Risiken scheinen bei einem Buchwert je Aktie von 9,35 Euro vergleichsweise gering. Demgegenüber steht die Chance auf eine Kursverdopplung oder mehr falls sich die Bergbauindustrie wieder erholt.

SMT Scharf AG
ISIN: DE0005751986
Gewinn je Aktie 2018e: 0,75 €
KGV 2018e: 16,3
Dividende/Rendite 2017e: 0,10 €/0,8%
EK je Aktie: 9,35 €
EK-Quote: 67,2%
KBV: 1,3
Kurs/Ziel/Stopp: 12,20/16,50/8,30 €

* Georg Pröbstl ist Chefredaktor des Börsenbriefs Value-Depesche. Der Börsendienst ist auf substanzstarke, unterbewertete Aktien mit guten Perspektiven aus der D-A-CH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) spezialisiert. Performance des Musterdepots 1 Jahr: +26,1 Prozent (DAX: +12,7 Prozent), 3 Jahre: +71,5 Prozent (DAX: +22,4 Prozent). Seit Start im April 2010 steht ein Zuwachs von +301,7 Prozent (Dax: +83,3 Prozent).