Der Lockdown ist den Schweizern in die Knochen gefahren. Jetzt wollen sie raus. Die Folge ist ein neuer Trend, der den Schweizer Immobilienmarkt aufmischt: Immer mehr Menschen wollen raus aus den Zentren und ab aufs Land.  

Viele von ihnen starten ihre Suche auf den Webseiten der Schweizer Immobilienportale. Diese vermelden derzeit Rekorde. So war die Anzahl Seitenbesuche bei ImmoScout24 noch nie so hoch wie in den letzten Wochen und Monaten: acht Millionen Aufrufe allein im Juni. Das sind 62 Prozent mehr als im Vorjahr. 

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Beliebte Tourismusgebiete

Das Ziel der Suchenden sind die Regionen ausserhalb der Zentren. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse des Immobilienportals Homegate. Die Immobilienberatungsfirma Wüest Partner und das Marktforschungsinstitut Realmatch360 haben für «SonntagsBlick» die Immobilien-Suchabos der grossen Schweizer Internetportale ausgewertet.  

Sie registrieren einen massiven Anstieg der Suchanfragen in den Tourismusgebieten sowie in kleinen und mittelgrossen Städten und den sie umgebenden Regionen.

Podcast: So wirkt Corona auf den Schweizer Immobilienmarkt

Wie ist es um den Immo-Markt bestellt? Welche Regionen gewinnen, welche verlieren? Antworten im Podcast hier.

«Die Leute ziehen dorthin, wo sie es sich noch leisten können»

Am auffälligsten sind die Anfragen für Gemeinden in Tourismusregionen wie dem Wallis oder Graubünden: Sie stiegen für alle Wohnungsformen im Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent. Für Einfamilienhäuser nahmen sie gar um 50 Prozent zu.  

Warum dieser Schub? «Die Immobilienpreise steigen», sagt Donato Scognamiglio. «Die Leute ziehen dorthin, wo sie es sich noch leisten können.» Jetzt komme der Aufruf «Bleiben Sie zu Hause» hinzu: «Social Distancing treibt die Leute aufs Land. Und wenn Corona länger anhält, werden die ländlichen Regionen noch stärker zulegen.»

(gku)