China hat im Mai überraschend viel Waren importiert. Die Einfuhren gingen nach Regierungsangaben in Dollar gemessen zwar immer noch leicht zurück, doch mit einem Minus von 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 131 Milliarden Dollar fiel der Rückgang überraschend niedrig aus. Experten hatten mit einem Rückgang von 6,8 Prozent gerechnet. Die Importe der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt fielen damit so gut aus wie seit langem nicht mehr.

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Den letzten Anstieg der Importe hatte es im Herbst 2014 gegeben. Seitdem sind die Einfuhren rückläufig - oft lag das Minus dabei im zweistelligen Bereich. Die schwachen Importe sind ein Beleg für die zuletzt schwächelnde chinesische Wirtschaft. Der geringe Rückgang im Mai weckte an den Börsen Hoffnung auf eine sich bessernde Lage.

Nikkei dreht ins Plus

So drehte der japanische Leitindex Nikkei 225 nach Bekanntgabe der Daten ins Plus. Japan exportiert sehr viele Waren nach China. Aber auch der Aktienmarkt in China konnte seine Verluste reduzieren - und das obwohl die Entwicklung der Exporte nicht so gut ausfiel wie im April. Die Ausfuhren gingen um 4,1 Prozent auf 181 Milliarden Dollar zurück, nachdem sie im April lediglich um 1,8 Prozent gefallen waren. Der Rückgang fiel allerdings wie erwartet aus.

Die chinesischen Ausfuhren sind dagegen wegen der schwachen weltweiten Nachfrage überraschend stark gefallen. Die Exporte gingen im Mai verglichen mit dem Vorjahr um 4,1 Prozent zurück, wie die Zollbehörden am Mittwoch mitteilten. Analysten hatten lediglich ein Minus von 3,6 Prozent erwartet.

Prognose gekappt

Die Weltbank hat ihre Prognose für das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr auf 2,4 von zuletzt 2,9 Prozent gekappt. Als Grund nannte sie am Mittwoch unter anderem eine anhaltende Schwäche bei Rohstoffen, eine schwache Nachfrage in den Industriestaaten und geringere Kapitalflüsse.

Für China sagte sie ein Wachstum von 6,7 Prozent voraus. Das wäre das geringste Plus seit einem Vierteljahrhundert. Die chinesische Notenbank rechnet mit 6,8 Prozent Wachstum. Anziehende Investitionen dürften dabei den Dämpfer vom Aussenhandel wettmachen.

(awp/sda/gku)