Der Aktiencrash in China hat vor allem aus einem Grund so hohe Wellen geschlagen. Viele Anleger und Investoren fürchten, dass die volatilen Börsen ein Signal für eine Wachstumskrise in China sind. Das Problem: Es fehlt an glaubwürdigen Daten. Denn die BIP-Zahlen der Nationalen Behörde für Statistik (NBS) werden von vielen Beobachtern angezweifelt. Sie gelten als nach dem Willen der Regierung geschönt.

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Die nachträgliche Korrektur des Wachstum für 2014 schürt ein weiteres Mal das Misstrauen der Analysten. Schon die exakte Zielerfüllung im Juli – Prognose 7,0 Prozent, Ergebnis 7,0 Prozent – hatte für hochgezogene Augenbrauen gesorgt.

Konjunktur zuverlässig einschätzen

Doch welche Indikatoren bleiben Unternehmern, die Chinas Wirtschaftswachstum dringend einschätzen müssen? Es gibt einen Weg, die Konjunktur zuverlässig einzuschätzen, sagt Jeremy Penn gegenüber der «BBC». Der Chef der Schiffsdatenorganisation «Baltic Exchange» setzt auf Rohstoff-Order per Schiff. «Der Umfang der verschifften Rohstoffe nach China ist ein klarer Indikator», sagte Penn.

Dabei weist er darauf hin, dass im Frühjahr das erste Mal seit vielen Jahren die Stahlproduktion in China zurückgegangen sei. Das wiederum strahle auf die Importe von Kohle und Eisen aus, die üblicherweise per Schiff nach China transportiert würden.

Tiefster Stand seit 1985

Der Baltic Dry Index, der die Bewegung von Rohstoffen bemisst, erreichte laut Bloomberg früher im Jahr den tiefsten Stand seit 1985. China – so die Schlussfolgerung – trägt zu dieser Talfahrt einen guten Teil bei. Was den Skeptikern in Bezug auf Chinas Wirtschaftswachstum recht geben würde.