Mehrere US-Währungshüter haben an der geldpolitischen Sitzung im März angesichts des Bankenbebens eine Zinspause erwogen. Dies geht aus den am Mittwoch veröffentlichten Sitzungsprotokollen der Notenbank Federal Reserve hervor. Letztlich verwarfen sie die Idee einer Pause allerdings.

Dies auch, weil die Notenbanker und Notenbankerinnen die Krisenmassnahmen der Fed nach dem Zusammenbruch zweier US-Regionalbanken als ausreichend erachteten, um die Lage im Finanzsektor zu beruhigen.

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Die Fed setzte vorigen Monat trotz der Finanzturbulenzen ihre Serie der Zinserhöhungen fort. Der geldpolitische Schlüsselsatz wurde zum neunten Mal in Folge angehoben – und zwar um einen Viertelprozentpunkt auf die Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.

Möglicherweise «gewisse zusätzliche geldpolitische Straffung»

Damit dürfte der vorläufige Zinsgipfel bald erreicht sein, zumal die Inflation zuletzt deutlich auf 5 Prozent nachgab. Die Fed strich an der März-Sitzung zugleich eine Passage aus ihrem Text, wonach weitere Zinserhöhungen angemessen sein dürften. Stattdessen hält die Fed nur noch «eine gewisse zusätzliche geldpolitische Straffung» für womöglich angebracht.

An den Terminmärkten wird eine weitere Zinserhöhung Anfang Mai für wahrscheinlicher gehalten als eine Pause – auch weil sich der heiss gelaufene Arbeitsmarkt nur allmählich abkühlt.

Mary Daly sieht Gründe für und gegen eine Zinserhöhung

Die US-Währungshüterin Mary Daly liess offen, wie es geldpolitisch weitergeht. «Mit Blick auf die Zukunft gibt es gute Gründe zu der Annahme, dass die Politik möglicherweise stärker gestrafft werden muss, um die Inflation zu senken», sagte die Chefin des Fed-Bezirks San Francisco in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah. Aber es gebe auch gute Gründe für die Annahme, dass sich die Wirtschaft auch ohne zusätzliche geldpolitische Schritte abkühlen werde.

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(reuters/gku)