In der Corona-Pandemie hat das Stadtleben an Glanz verloren: Noch nie in den letzten 40 Jahren haben so viele Menschen die fünf grössten Schweizer Städte verlassen wie 2020 – fast 14’200 Personen insgesamt. Ihr neues Heim liegt aber meist nicht weit entfernt, im Schnitt beträgt die Distanz zwischen dem alten Wohnort und der neuen Adresse nur 31 Kilometer. Dies alles geht aus dem neuen Immobilienbericht der Credit Suisse hervor.

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Der Bericht zeigt auch, welche Gemeinden am stärksten von der Stadtflucht profitieren: Besonders die Agglomerationen lockten viele neue Bewohner an. Es sind Vororte wie Ostermundigen BE, Allschwil BL oder Schlieren ZH, wie die Grafik der Woche zeigt. Mit diesem Sprung über die Stadtgrenze lässt sich Geld sparen: Eine neue 4-Zimmer-Wohnung in Schlieren ZH oder Ittigen BE kostet etwa ein Fünftel weniger als in Zürich beziehungsweise Bern.

Dass so viele Menschen der Stadt den Rücken kehrten, ist auch eine Folge von Homeoffice. Weil die Telearbeit neu fester Bestandteil vieler Bürojobs ist, spielt die Länge des Arbeitswegs eine kleinere Rolle. Anders gesagt: Es ist weniger wichtig, nahe beim Büro in der Stadt zu wohnen, der Wohnort kann auch etwas ausserhalb liegen.

Die Stadtflucht ist allerdings kein neues Phänomen. Bereits in den letzten Jahren wuchsen die grossen Städte nur dank neuer Einwohner aus dem Ausland. Ohne die Zuwanderer würden die Zentren schrumpfen.

Grafik Agglo 2

Die Agglomerationen haben 2020 viele Stadtbewohner angelockt: Mit dem Sprung über die Stadtgrenze lassen sich Mietkosten sparen.

Quelle: BFS, Credit Suisse, Wüest Partner

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(mbü)