Die europäischen Aktien setzen ihre Talfahrt am Dienstag fort. So sind der Dax und EuroStoxx50 am Dienstag um jeweils ein knappes halbes Prozent auf 13.383 beziehungsweise 3488 Punkte gefallen, nachdem sie zum Wochenauftakt um etwa 2,5 Prozent abgerutscht waren.

Sorgen bereitete Investoren der anhaltende Anstieg der Inflation. In Deutschland kletterte die Teuerungsrate auf 7,9 Prozent, den höchsten Stand seit rund 50 Jahren.

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Die weltweite Entwicklung drückt auch auf den Swiss Market Index SMI. Dieser startete relativ gut in den Tag, sank im Verlauf des Mittags aber um etwa ein Prozent in die Tiefe auf 10'713 Punkte.

Anleger in Asien ziehen sich aus Märkten zurück

Auch die Börsen in Asien sind am Dienstagmorgen abgesackt: Befürchtungen um eine Rezession in den USA nach aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed treiben die Anleger in Asien aus den Märkten. So lag der Nikkei-Index zwischenzeitlich 2 Prozent tiefer bei 26.443 Punkten, der Topix-Index sank um 1,6 Prozent und lag bei 1872 Punkten. Die Börse in Shanghai lag 0,5 Prozent im Minus.

So befanden sich die US-Börsen am Montag auf Talfahrt: Die Finanzmarktverluste waren gigantisch. Im US-Börsenbarometer S&P 500 fielen alle Aktien bis auf fünf. Mit einem 3,9 Prozent leichteren Schluss kam der Index seit seinem Hoch vom Januar auf eine Einbusse von mehr als 20 Prozent, was einen Bärenmarkt signalisiert. Der Nasdaq Composite sackte gestern um 4,7 Prozent ab.

Das ist ein Bärenmarkt

Das Wort Bullenmarkt steht an der Börse für anhaltend steigende Börsenkurse. Der Bärenmarkt steht hingegen für anhaltend sinkende Kurse. Da der Aktienindex S&P 500 im Vergleich zu seinem Rekordschluss am 3. Januar 2022 21,8 Prozent verloren hat, befindet sich der Markt damit nun formell in einem Bärenmarkt.

Auch Anleihenmärkte sacken ab

Aber nicht nur die Aktienmärkte fielen: Der Blick auf Anleihemärkte und Kreditausfall-Swaps zeigten Verwerfungen, die selbst gemessen an der bisherigen Volatilität dieses Jahres einzigartig waren.

Die Anleihekurse sackten in den Keller. Bei zweijährigen US-Treasuries war der Kursverfall so stark, dass die Rendite um 29 Basispunkte noch oben schoss. Seit Donnerstagabend ist sie um 54 Basispunkte geklettert.

Einen so starken Anstieg binnen zwei Sitzungen gab es seit 2008 nicht. Dies verdeutlicht den Umschwung in den Markterwartungen, in welche Höhen die Federal Reserve die Zinsen heben wird.

(Bloomberg/Reuters/bsc)