1945-1969: Die Schweiz setzt auf die Entwicklung eigener Reaktoren (ab 1957 Forschungszentrum in Würenlingen AG). Der Unfall im Versuchsreaktor Lucens 1969 setzt den Bestrebungen jedoch ein Ende.

1969-84: Inbetriebnahme der Schweizer Atomkraftwerke Beznau I (1969), Beznau II (1971), Mühleberg (1972) Gösgen (1979) und Leibstadt (1984), allesamt mit ausländischen Reaktoren.

Ab 1970: Wachsender Widerstand gegen Atomkraftwerke (1975 Besetzungen des Baugeländes für das AKW Kaiseraugst).

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26. April 1986: Atomkatastrophe von Tschernobyl (UdSSR/Ukraine).

1988: Angesichts des massiven Widerstands beerdigt der Bund die AKW-Projekte Graben und Kaiseraugst.

23. September 1990: Der Energie-Artikel und die Moratoriums-Initiative für einen zehnjährigen AKW-Baustopp werden an der Urne angenommen, die Atom-Ausstiegsinitiative wird verworfen.

22. Oktober 1998: Der Bundesrat spricht sich grundsätzlich für einen "geordneten Rückzug aus der Kernergie" aus.

2000: Das Ende des zehnjährigen AKW-Moratoriums, das Inkrafttreten des CO2-Gesetzes (Senkung des Treibhausgas-Ausstosses) sowie die Debatte um eine drohende Stromlücke geben den Befürwortern der Atomkraft neuen Auftrieb: Sie preisen die Atomenergie als saubere Alternative zur fossilen Energie an.

18. Mai 2003: Die Atom-Ausstiegs-Initiative und die "Moratorium Plus"-Initiative werden an der Urne verworfen.

1. Februar 2005: Das Kernenergiegesetz tritt in Kraft. Neue AKW werden dem fakultativen Referendum unterstellt.

21. Februar 2007: Der Bundesrat will die bestehenden Kernkraftwerke ersetzen oder durch Neubauten ergänzen.

2008: Die Energie-Konzerne Alpiq, Axpo und BKW reichen beim Bund Gesuche für die geplanten Ersatz-AKW in Mühleberg BE, Beznau AG und Gösgen SO ein.

13. Februar 2011: Die Stimmberechtigten des Kantons Bern sprechen sich in einer Konsultativ-Abstimmung knapp für den Bau eines neuen Atomkraftwerks in Mühleberg aus.

11. März 2011: Ein starkes Erdbeben mit Tsunami in Japan beschädigen das AKW Fukushima, was zu einer atomaren Verseuchung führt.

14. März 2011: Bundesrätin Doris Leuthard sistiert die laufenden Verfahren bei den Rahmenbewilligungsgesuchen für neue Atomkraftwerke in der Schweiz.

24. März 2011: Der Bundesrat lässt drei Szenarien zu einem Atomausstieg prüfen.

5. Mai 2011: Eine Überprüfung der Schweizer AKW durch das Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI ergibt, dass alle fünf Schweizer AKW trotz Schwachstellen bei der Lagerung von Brennelementen vorerst am Netz bleiben dürfen. Sie müssen jedoch nachweisen, dass sie gegen starke Erdbeben und Hochwasser gerüstet sind.

22. Mai 2011: Rund 20'000 Personen demonstrieren im Kanton Aargau gegen die Atomenergie.

25. Mai 2011: Der Bundesrat spricht sich für einen längerfristigen Atomausstieg aus. Die bestehenden Atomkraftwerke sollen am Ende ihrer Betriebsdauer - zwischen 2019 und 2034 - nicht ersetzt werden.

(cms/laf/awp)