Die Schweiz bietet laut einer Studie der Credit Suisse überwiegend positive Standortfaktoren für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sieben von neun Standortfaktoren sind positiv. Negativ werden indes das wirtschaftliche Umfeld und die Auslandsverflechtung beurteilt. Hier schlägt der starke Franken durch. Durch die Frankenaufwertung im vergangenen Jahr hätten viele KMU erneut an preislicher Wettbewerbsfähigkeit im In- und Ausland eingebüsst, was letztlich auch das Wachstum der Binnenwirtschaft gebremst habe, schreibt die Credit Suisse in der Studie.

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Viele exportierende Industrieunternehmen hatten bereits vorher infolge der Frankenaufwertung zwischen 2010 und 2011 an Konkurrenzfähigkeit bei den Preisen ihrer Produkte eingebüsst. 2015 verschärfte sich die Lage indes nochmals und veranlasste viele Schweizer Unternehmen dazu, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Frankenschock hallt nach

«Der Prozess der Verdauung des Frankenschocks dürfte auch bei den KMU noch nicht komplett abgeschlossen sein», hiess es. Die wichtigste Massnahme gegen die Standortnachteile ist für Schweizer KMU die Einführung neuer Technologien. 72 Prozent der 1942 befragten KMU würden stark bis sehr stark auf diese Massnahme setzen. Dabei dürfte die zunehmende Vernetzung von Arbeits- und Produktionsprozessen mit dem Internet, was mit dem Modewort Industrie 4.0 umschrieben wird, eine bedeutende Rolle spielen. Damit wollen die Firmen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen.

Zweitwichtigste Massnahme gegen Standortnachteile ist die Entwicklung neuer Produkte oder Dienstleistungen, gefolgt von Investitionen in Mitarbeiter, verstärktem Import von Vorleistungen und Auslagerung ins Ausland. In der Schweiz sind weit über eine halbe Million KMU tätig. Diese Firmen mit weniger als 250 Mitarbeitern stellen mehr als zwei Drittel der hiesigen Arbeitsplätze.

(sda/mbü/ama)