Die US-Inflation ist im April und damit dem Monat der Zollankündigungen von Präsident Donald Trump überraschend abgeflaut. Die Teuerungsrate sank zum Vorjahr 2,3 Prozent, nach 2,4 Prozent im März. Dies teilte das Arbeitsministerium in Washington am Dienstag mit. Von Reuters befragte Volkswirte wurden von dem Rückgang überrascht: Sie hatten im Mittel erwartet, dass sich der Preisauftrieb auf dem Niveau vom März stabilisieren würde.
Von März auf April stiegen die Preise um 0,2 Prozent. Experten hatten einen Anstieg von 0,3 Prozent erwartet. Mit den Aprildaten sind in der Inflation erstmals die Auswirkungen der von US-Präsident Trump verkündeten Sonderzölle enthalten, die er jedoch für viele Staaten vorübergehend aussetzte. Der Basiszollsatz von zehn Prozent blieb allerdings bestehen.
Trotz der Rufe aus dem Weißen Haus nach einer Zinssenkung hielt die unabhängige US-Zentralbank zuletzt die Füße erneut still und beließ den Leitzins im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent. Vor einer etwaigen Senkung möchten die Notenbanker um Fed-Chef Jerome Powell mehr Klarheit, wie sich die von Trump betriebene Politikwende von der Zoll- bis hin zur Migrationspolitik auf Preise und Arbeitsmarkt auswirkt.
Zentralbank-Chef Powell warnte nach dem jüngsten Zinsbeschluss, die vom US-Präsidenten verhängten Zölle würden wahrscheinlich sowohl die Arbeitslosigkeit als auch die Inflation antreiben. In den Daten sei jedoch noch keiner dieser Trends erkennbar.
(reuters/dob)