Zuhause arbeiten bietet nicht nur Vorteile. Neulinge lassen sich schnell ablenken und bringen nicht genügend Selbstdisziplin auf. Manchmal lässt sich das Zuhause arbeiten aber nicht verhindern. Und es hat auch gewisse Vorteile: mehr Zeit, weil das Pendeln wegfällt, mehr Flexibilität für Kinderbetreuung oder Haushalt und unter Umständen auch mehr Ruhe, weil die Kollegen nicht nerven.

Von den insgesamt 4,5 Millionen Beschäftigten in der Schweiz haben über die Hälfte aufgrund ihrer Arbeitstätigkeit die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Rund eine Million Menschen tun dies bereits. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage vom Home Office Day Schweiz. Zunehmender Druck auf Arbeitgeber und die ökonomischen Vorteile werden Home Office in Zukunft wahrscheinlich noch realistischer machen. Immerhin belegt eine Studie der Stanford Universität, dass Arbeitnehmer, die von Zuhause aus arbeiten, 13 Prozent produktiver sind als Kollegen in der Firma.

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Allerdings muss man sich dazu ein bisschen disziplinieren – und diese Tipps befolgen:

1. Normale Arbeitszeiten einhalten

Ausschlafen, in Gammelhose mit Müsli in der Hand zum Schreibtisch und erstmal auf Facebook gehen – das ist vollkommen falsch. Wer zu Hause produktiv sein möchte, sollte sich eine feste Struktur geben, die einem normalen Arbeitsalltag ähnelt. Steht früh auf, frühstückt, zieht euch normal an und setzt euch konzentriert und mit einem Plan an den Schreibtisch. Soziale Medien und Streaming-Dienste sollten vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden – als ob der Chef jeden Moment hinter einem stehen könnte.

Macht Euch gleich morgens oder besser noch am Vorabend einen Plan, was Ihr an dem Tag schaffen wollt, setzt Euch Termine und haltet sie ein. Und wenn Ihr fertig seid, macht Feierabend. Auch zu Hause hat der Arbeitstag ein Ende. Natürlich kommt es mal vor, dass man für Projekte Überstunden schiebt. Die sollte man dann aber an einem anderen Tag ausgleichen – vielleicht mit Sport oder einem Frühstück mit Freunden.

2. Klare Grenzen ziehen

Deshalb ist es auch wichtig, den Arbeitsplatz räumlich und gedanklich abzutrennen. Wer nicht den Luxus eines Arbeitszimmers hat, kann die Ecke, in der der Schreibtisch steht, farbig streichen oder einen Vorhang aufhängen. Oder Ihr mietet Euch in einer Bürogemeinschaft oder einem Coworking-Space ein.
Genauso wichtig ist es, Privates und Arbeit zu trennen. Nehmt Euch Zeit für Freunde und Familie, lasst Euch nicht vom Postboten oder der Schmutzwäsche abhalten. Führt einen Kalender, so wie Ihr es im Büro tun würdet. Und knipst abends das Licht aus, wenn Ihr fertig seid. Das hilft, sich gedanklich von der Arbeit zu verabschieden.

3. Regelmässig Pausen machen

Im Büro geht ab etwa 12 Uhr die Frage um: Wer geht mit Essen? Diese Pausen sind wichtig – fürs soziale Miteinander und fürs Gehirn. Wer zu Hause arbeitet, vergisst oft, ausreichend Pausen zu machen. Es wird empfohlen, jede Stunde fünf Minuten Bildschirmpause zu machen. Schaut aus dem Fenster, kocht Euch einen Tee oder vertretet Euch kurz die Beine. Danach aber wieder an die Arbeit!

Mittags könnt Ihr Euch mit Freunden zum Mittagessen verabreden oder Ihr geht eine Runde um den Block. Hauptsache, Euer Gehirn kann sich kurz erholen!

4. Unbedingt Kontakt zur Aussenwelt halten

Es gibt ein herrliches Comic von The Oatmeal, das den langsamen Verfall eines Heimarbeiters aufzeigt: vom glücklichen Normalo zum ungewaschenen, asozialen Zombie. Das ist natürlich vollkommen übertrieben – im Kern aber wahr. Deshalb: Macht Euch die Mühe, soziale Kontakte zu halten. Verabredet Euch mit Freunden zum Mittagessen, besucht Kunden vor Ort, schaut im Büro vorbei und haltet Kontakt zu anderen. Sonst kann es im Home Office sehr, sehr einsam werden!


5. Erfolge feiern – und teilen

Im Büro gibt es den Schulterklopfer, den Handschlag oder das Lob von der Kollegin – aber auch zu Hause sollte man seine Erfolge feiern. Gönnt Euch was, wenn Ihr ein Projekt abgeschlossen habt. Genehmigt Euch eine halbe Stunde auf Facebook, wenn Ihr eine wichtige Aufgabe erledigt habt. Und schreibt Eurem Chef unbedingt regelmässig Update-Mails zu Euren Erfolgen. Oder schaut am besten persönlich vorbei und präsentiert die Ergebnisse. Nur weil Ihr nicht im Büro seid, heisst das nicht, dass Ihr nicht Teil des Teams seid.

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf Bizzmiss – das Business-Magazin für Frauen mit den Schwerpunkten Karriere und Work-Life-Balance.