Seit 1967 werden an der internationalen Consumer Electronics Show (CES) in den USA die neusten Produkteentwicklungen der Öffentlichkeit vorgestellt. An den verschiedenen Messeständen wurden und werden bahnbrechende Neuheiten präsentiert. Doch einige Innovationen waren nur vermeintlich bahnbrechend. Sie überzeugten die Konsumenten nicht und scheiterten im Markt.

Weltbekannt ist das Beispiel der Videoformate. In den Siebzigerjahren entwickelten verschiedene Hersteller einen massentauglichen Recorder. Sony hat mit der Präsentation des Betamax-Systems im Jahr 1975 das Rennen gewonnen. Doch ein Jahr später zog JVC mit den VHS-Kassetten nach. Und auf dem Markt siegte der Zweitplatzierte. Zum Siegeszug des VHS-Systems trug nicht nur die bessere Komptabilität bei, sondern auch die Unterstützung der Film-Anbieter – vor allem auch im Pornobereich.

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Apple kann gewinnen...

Doch warum kann ein Pionier seinen Vorsprung oftmals nicht in einen Erfolg ummünzen? Die Kopisten können von der Entwicklung profitieren, welche die First-Mover gemacht haben. Das hilft, ihre Kosten zu senken. Davon profitierte auch schon Apple. Bei den MP3-Playern war Apple erst spät mit dabei und konnte sich nur mit einem einfachen Bedienkonzept in Kombination mit dem Musikverkauf auf iTunes von der Konkurrenz unterscheiden.

Auch bei den Tablets profitierte Apple von den ersten Versuchen anderer Hersteller. Lange nach den ersten Tabletcomputern lancierte Siemens im Jahr 2001 das SIMpad mit einem Windows-Betriebssystem. Nur wenig Tablets wurden verkauft. Erst 2010 hat Apple sein eigenes Tablet präsentiert und viele der Kinderkrankheiten geheilt.

... aber auch verlieren

Nicht immer aber stand Apple auf der Siegerseite. Nach der Lancierung des ersten elektronischen persönlichen digitalen Assistenten (PDA) im Jahr 1992 versuchte ein Jahr später auch Apple ein Teil des Marktes zu erobern. Trotz frühem Einstieg und fortschrittlicher Handschrifterkennung hatte der Newton keine Chance und Palm verteidigte seine Marktnische gegen die Angreifer.

Dass Angriffe auf eine einmal gefestigte Vormachtstellung eines Anbieters schwierig sind, zeigte sich mit dem Creative Zen Vision M im Jahr 2006. Obwohl der MP3-Player von der CES-Jury ausgezeichnet wurde, fand er bei den Konsumenten keinen Anklang.

Gibt es wirklich einen Markt?

Und manchmal ist ein erhoffter Markt gar kein Markt. Im Jahr 2010 priesen die Hersteller ihre 3D-Fernseher an. Die Konsumenten konnten sich nicht wirklich mit der neuen Entwicklung anfreunden. Sie schafften sich keine neuen Geräte an. Die Hersteller blieben auf ihren Produkten sitzen.