Investoren sollten skeptisch sein gegenüber dem Narrativ, dass eine steigende Akzeptanz von Kryptowährungen zu höheren Preisen führen muss, so die Investmentbank Goldman Sachs.  

Da Token wie Bitcoin in den letzten Jahren an Attraktivität im Mainstream gewonnen haben, habe sich die Korrelation mit anderen Makro-Assets erhöht, so dass Kryptowährungen nun im Zentrum der jüngsten Rotationen in allen Anlageklassen stehen, schreiben die Goldman-Strategen Zach Pandl und Isabella Rosenberg. Dies steht im Widerspruch zu den Kryptowährungen als ideales Instrument zur Diversifizierung. 

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Diversifikationsvorteil schwindet

Der Bitcoin-Preis korreliere positiv mit Indikatoren für das Konsumentenpreisrisiko wie der Breakeven-Inflation und den Rohölpreisen sowie mit «Frontier»-Technologiewerten und negativ mit realen Zinssätzen und dem US-Dollar, schreiben die Goldman-Experten.

Der jüngste Ausverkauf von Kryptowährungen unterstreiche, dass «die Akzeptanz durch die breite Masse ein zweischneidiges Schwert sein kann», schreiben die Strategen. «Während sie die Bewertungen erhöhen kann, wird sie wahrscheinlich auch die Korrelationen mit anderen Finanzmarktvariablen erhöhen, was den Diversifikationsvorteil des Haltens der Anlageklasse verringert.»

Kryptomarkt ist um über eine Billion Dollar geschmolzen

Da die US-Notenbank und andere Zentralbanken in den letzten Monaten ihre Geldpolitik gestrafft haben, sind die Realzinsen gestiegen und der Dollar hat aufgewertet. Das hat digitalen Token und hochpreisigen Technologieaktien gleichermassen geschadet, wobei die Gesamtkapitalisierung des Kryptomarktes auf etwa 1,76 Billionen Dollar geschrumpft ist, von mehr als 3 Billionen Dollar auf dem Höhepunkt im November.  

«Im Laufe der Zeit kann die weitere Entwicklung der Blockchain-Technologie, einschliesslich der Anwendungen im Metaverse, einen säkularen Rückenwind für die Bewertungen bestimmter digitaler Vermögenswerte bieten», so die Strategen. «Aber diese Vermögenswerte werden nicht immun gegen makroökonomische Kräfte sein, einschliesslich der geldpolitischen Straffung der Zentralbanken.»

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(bloomberg/gku)