Zehn Prozent Minus in nur einer Woche – so lautet die Bilanz vieler internationaler Aktienmärkte in den letzten Tagen. Auch die Wall Street mit dem global führenden Börsenbarometer Dow Jones hat stark an Wert eingebüsst.  

Anleger fragen sich: Wie geht es nun weiter? Zuerst aus fundamentaler Sicht und konkret zum Dow Jones. Nach dem Kursverfall der letzten Monate ist der Index von der Bewertung im Hoch 2021 vom 26er- auf ein 16er-KGV zurückgefallen. Um das hier einzuordnen. Zwischen 2010 und 2016 war die Bewertung ähnlich hoch.  

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Zwischen 2017 und 2021 ging es mit dem KGV deutlich nach oben auf ein bis zu 28er-Gewinnmultiple 2018. Nur im Corona-Jahr fiel die Bewertung des Dow Jones unter ein 14er-KGV. In den elf Jahren zwischen 1997 und 2008 lag das KGV im weltweiten Leitindex so gut wie immer über 16. In dieser Dekade lag die Bewertung im Durchschnitt etwa im Bereich von 20.  
 

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Einen wirklichen Einschnitt gab es nur 2008 und 2009. Damals lag der KGV beim Dow Jones bei knapp 8. Das bedeutet: Nach dem Kursverfall in diesem Jahr notiert der Dow Jones mit einem 16er-KGV bereits unter seinem Durchschnitt der letzten 25 Jahre.

Einmalige Konstellation beim Dow Jones

Ungewöhnlich hoch sind die Blue Chips an der Wall Street damit nicht bewertet. Also kein Anzeichen einer Überhitzung oder Preisübertreibung und damit auch kein wirklicher Grund für stärker fallende Kurse. Im Gegenteil. Eine unterdurchschnittliche Bewertung erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Kurserholung.

Das rückt die Charttechnik nach vorne. Der Dow Jones hat nun die wichtige Unterstützung bei der psychologischen Marke von 30’000 Punkten erreicht. Diese Konstellation ist einmalig. Denn nachdem der Index die Hürde im November übersprungen hatte, ging es mit dem Dow Jones seither nicht mehr nennenswert unter diese Marke.  

Man muss hier auch bedenken: Beispielsweise in den letzten fünf Jahren ging es mit dem Index von Mitte Juni in den folgenden vier, fünf oder sechs Monaten immer um zumindest 5 bis 10 Prozent nach oben.

Da der Dow Jones fundamental auf lange Sicht betrachtet eher leicht unterbewertet ist und noch dazu an der wichtigen Unterstützung notiert, setzen risikofreudige Anleger auf einen Rebound des Index von der psychologischen Marke. Wir nehmen einen Call mit einem noch nicht zu hohen und damit noch nicht zu spekulativem 6er-Hebel neu in das Musterdepot auf.  

Zur Finanzierung des Calls steigen wir bei Swissquote aus. Die Aktie des Finanzdienstleisters ist jetzt doch deutlich unter die Unterstützung und die für Börsianer psychologisch wichtige Marke von 100 Franken gefallen. Möglicherweise kommt es nun zu einem weiteren Kursrücksetzer, vielleicht sogar in den Bereich von 80 Franken.    

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