Gute Nachrichten für Sparer: Die Zinsen werden steigen, und zwar schon bald. Nachdem die USA und Grossbritannien bereits an der Zinsschraube gedreht haben, könnte das noch in diesem Jahr auch bei der EZB passieren. Die Inflation in der Euro-Zone ist mit rund 5 Prozent erheblich und auf einem Mehrjahreshoch.

Und jetzt schiessen auch noch die Erzeugerpreise in den Himmel. Deutschland meldet am Montag einen Anstieg bei den Produzentenpreisen für Januar um 25 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Beginn dieser Messungen im Jahre 1949.

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Die Schweiz hat keine solchen Preisprobleme. Die Inflation lag hierzulande im vergangenen Jahr bei schlappen 0,6 Prozent. Die Gründe liegen unter anderem im Preisindex, in dem Energie weniger Gewicht hat als in anderen Ländern.

Zudem schlagen Preissteigerungen bei fossilen Energien hier weniger stark durch, weil der Markt nicht liberalisiert ist und Preiserhöhungen bei der Energie nicht in vollem Umfang an die Konsumentinnen und Konsumenten weitergegeben worden sind. Auch gibt es im Gesundheitssektor keine hohen Preiszuwächse, was dämpfend auf die Inflationsrate wirkt.

EZB und SNB vor Leitzinserhöhung

Auf jeden Fall erwarten Ökonomen nun für den Euro-Raum, dass das Anleihekaufprogramm im Herbst zu Ende geht und dass die Europäische Zentralbank im Dezember den Leitzins erhöhen wird. Bis Ende nächsten Jahres soll der Leitzins in der Euro-Zone um insgesamt 1,0 Prozent nach oben gehen.

Trotz niedriger Inflation in der Schweiz erwarten Volkswirte, dass die Schweizerische Nationalbank SNB die Zinsen ebenfalls anheben wird. Bis Ende 2023 gehen etwa die Experten der Credit Suisse von einem Anstieg um insgesamt 0,5 Prozent aus.

Dieser Text beschreibt die jüngsten Entwicklungen im HZ-Satelliten-Portfolio der HZ-Musterportfolios.

Die Folgen der steigenden Zinsen: Die Zinsmarge der Banken nimmt zu, die Geldhäuser verdienen wieder mehr an Konsumentenkrediten und den Hypotheken.

Valiant in guter Ausgangslage

Das ist gut für die Gewinne der Banken. Das Sentiment der Anleger für den Sektor, die «Lust» auf Bankaktien, dürfte zunehmen. Dadurch werden auch die Kurse von Bankaktien wieder steigen. Börsianer nehmen die Zukunft vorweg und wir nehmen deshalb schon jetzt Valiant neu in das Musterdepot auf.

Die Bank konnte ihren Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft im vergangenen Jahr um 9,7 Prozent ausweiten und lag damit weit über dem angestrebten Ziel von 3 Prozent Wachstum. Aber auch im Zinsgeschäft gab es Steigerungen.

Der Erfolg von Valiant in diesem Bereich legte im vergangenen Jahr um 3,6 Prozent zu. Deutlich stärker als angestrebt, entwickelte sich die Bank auch bei den Kundenausleihungen. Diese stiegen um 5,3 Prozent und damit fast doppelt so schnell, wie es mit 3 Prozent anvisiert war.

Sparprogramm wird einschenken

Per Saldo steigerte der Finanzdienstleister aus Luzern den Gewinn im vergangenen Jahr um 1,0 Prozent auf 123,1 Millionen Franken. Für die nächsten Jahre sind deutlich grössere Sprünge zu erwarten. So will die Bank die Kosten ab diesem Jahr reduzieren und dadurch ab 2024 jährlich 12 bis 15 Millionen Franken sparen.

Alleine dank diesem Effekt dürfte der Gewinn in den nächsten zwei Jahren von rund 7,80 Franken auf etwa 9,0 Franken je Aktie steigen. Ist Valiant mit einem 12er-KGV schon jetzt nicht teuer, so wird die Bank bis in zwei Jahren immer günstiger.

Zudem wartet auf die Anleger wie in den Vorjahren auch für 2021 eine Dividende von 5,0 Franken. Eine nachhaltige Rendite von 5,1 Prozent ist exzellent und mit einem Buchwert von rund 150 Franken notiert Valiant auch noch rund 35 Prozent unter dem Eigenkapital.

Technologie jetzt zu riskant

Die Aktie ist klar unterbewertet und eine Zinswende im nächsten Jahr dürfte die Gewinnsituation deutlich bessern. Wir nehmen die Aktie in das Satelliten-Depot auf.

Zur Finanzierung des Valiant-Kaufs steigen wir bei Cicor mit einem kleinen Plus von 5 Prozent aus. Technologie ist im aktuellen Umfeld von erhöhter Unsicherheit einfach zu riskant.

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