Die exportorientierten kleinen und mittleren Betriebe (KMU) in der Schweiz geraten wegen der Corona-Pandemie zunehmend in Schwierigkeiten. Nebst den Lieferketten bereiten den Unternehmen auch die Risiken durch ausbleibende Zahlungen Sorgen.

Auch die Aussichten bezüglich der konjunkturelle Entwicklung der kommenden Monate präsentieren sich düster. Die Massnahmen des Bundesrats zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus führten zu grossen Herausforderungen für die KMU-Exporteure, lautet daher das Fazit der am Montag publizierten jüngsten Umfrage des Verband Swiss Export.

Seit der vor einem Monat eingeführten Vorschriften des Bundesrats werde immer deutlicher, dass dies starke Auswirkungen auf die kleinen und mittleren Exporteure in der Schweiz haben werde.

So hätten 80 Prozent der Umfrageteilnehmer angegeben, Absatzschwierigkeiten im Ausland zu haben, welche auf die momentane Lage zurückzuführen seien. Und 62 Prozent der Betriebe seien mit gestörten Lieferketten und damit mit Problemen bei der Aufrechterhaltung des Vertriebs, der Dienstleistungen und mit Debitorenrisiken konfrontiert. Ausserdem litten sie unter den zunehmenden Tendenzen zum Protektionismus.

Schwerwiegende Abhängigkeit von der EU

All diese Herausforderungen seien ohne die unterstützenden Massnamen des Bundesrates kaum zu bewerkstelligen, heisst es. Denn auch nach einer Lockerung der Vorschriften stünden den KMU schwierige Monate bevor.

Rund 52 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten in den kommenden zwölf Monaten in den wichtigsten Exportmärkten eine negative Entwicklung im Umfang von 7 bis 30 Prozent. Die Abhängigkeit von der EU falle dabei besonders ins Gewicht.

Es gelte nun, die Handlungsfähigkeit der exportierenden Unternehmen in der Schweiz so rasch wie möglich zu sichern, um noch grössere Verluste zu verhindern.

Gute Noten für den Bundesrat

Diesbezüglich erhält der Bundesrat aber bislang gute Noten, denn seine Hilfspakete werden von den KMU positiv beurteilt. 87 Prozent der befragten geben dem Bund für die Massnahmen zur Verhinderung von Liquiditätsengpässen die Bewertung «gut» oder «sehr gut», während lediglich für 13 Prozent die Massnahmen «genügend» oder gar «ungenügend» sind.

An der Umfrage von Swiss Export haben sich 147 von 700 befragten Unternehmen beteiligt. Der privatwirtschaftlich organisierte Verband sieht sich als Kompetenzzentrum für die Schweizer Aussenwirtschaft und strebt die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit und der Rahmenbedingungen für international tätige Unternehmen an.

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  • Tipps für KMU in der Corona-Krise. Das Dossier finden Sie hier.

(awp/gku)