Die Migros wird die Social-Shopping-Plattform mit dem Namen «Amigos» nicht einführen. Nach Abschluss der gut eineinhalbjährigen Testphase stellt der Detailhandelsriese den Dienst ein. Die Gewerkschaft Unia fordert nun die Einleitung eines Konsultationsverfahrens.

Seit April des letzten Jahres bietet die Migros in den Regionen Bern und Zürich den Online-Dienst «Amigos» an. Auf der Plattform können Migros-Kunden anderen Migros-Kunden einen Gefallen machen, indem sie für sie einkaufen. Doch damit ist nun Schluss, wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab.

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Die Unia spendet Applaus

Die Migros werde den Test am 10. Dezember abschliessen und den Dienst nicht einführen. Die in der Testphase gesammelten Erkenntnisse hätten gezeigt, dass sich das Angebot von einer Plattform im Sinne der Nachbarschaftshilfe hin zu einer gewöhnlichen kommerziellen Shopping-Plattform entwickelt hätte. Dieses Modell stehe im Widerspruch zu der ursprünglichen sozialen Idee, schrieb das Unternehmen.

Die Gewerkschaft Unia begrüsste die Schliessung der von ihr als «Dumping-Lieferdienst» kritisierten Plattform. Denn sie habe auf scheinselbstständiger Arbeit und Dumpinglöhnen basiert.

Nun schulde die Migros den «Amigos»-Lieferanten Löhne, Auslagenersatz für die Nutzung privater Geräte und Fahrzeuge sowie Sozialversicherungsbeiträge. Zudem müsse ein Konsultationsverfahren eingeleitet werden, da es sich um eine Massenentlassung handle, forderte die Unia.

(sda/mbü)