Fluggesellschaften weltweit brauchen dem Lobbyverband IATA zufolge in den nächsten Monaten noch weitere 70 bis 80 Milliarden Dollar, um die Folgen der Corona-Krise zu überstehen.

«Sonst werden einige Airlines nicht überleben», sagte Alexandre de Juniac, Generaldirektor des Internationalen Luftverkehrsverbandes (IATA), am Freitag auf dem Pariser Luftfahrtforum. Man sei den Regierungen sehr dankbar, dass sie die Luftfahrt bereits mit 160 Milliarden Dollar unterstützten. Aber es gebe weiteren Bedarf.

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Grössere Verluste als angekündigt

IATA hatte bisher geschätzt, dass die Branche 87 Milliarden Dollar in diesem Jahr verlieren dürfte. Die jüngst verschärften Eindämmungsmassnahmen im Kampf gegen die Virus-Pandemie belasten aber das Geschäft der Luftfahrtbranche zusätzlich.

«Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir mit grösseren Verlusten rechnen müssen als die von uns angekündigten Zahlen», sagte De Juniac. Die Verluste für 2020 dürften sich sogar auf fast 100 Milliarden Dollar belaufen. Die IATA hatte eine langsame Erholung vorhergesagt, mit einem weiteren Rückgang der Passagierzahlen um 30 Prozent im nächsten Jahr und einer Rückkehr des Luftverkehrs zum Vorkrisenniveau erst 2024.

Auch das könne sich als zu optimistisch entpuppen, warnte De Juniac. «Wir schätzen, dass der Luftverkehr Ende 2020 bei 33 Prozent seines Niveaus von 2019 liegen wird und dann – so hoffen wir – Ende 2021 bei 50-60 Prozent.»

(awp/me)