Der Gewinn von Samsung Electronics ist im dritten Quartal voraussichtlich um fast 60 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Hoch geklettert. Dies hänge zum einen mit der Nachfrage nach Halbleitern durch den chinesischen Huawei-Konzern zusammen, der angesichts der US-Sanktionen nun verstärkt einkaufe, teilte der südkoreanische Technologieriese am Donnerstag mit. Zum anderen habe sich das Smartphone-Geschäft stabilisiert - auch wegen der US-Sanktionen, die den Absatz von Huawei-Handys im Ausland gedämpft und die Verkaufszahlen von Samsung-Geräten im mittleren und niedrigen Preissegment erhöht haben.

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Samsung geht für das abgelaufene Quartal von einem Plus beim Betriebsgewinn von insgesamt 58 Prozent auf etwa 12,3 Billionen Won (umgerechnet 9,8 Milliarden Franken) aus.

Gewinnbringer Computerchips

Das ist mehr als von Analysten erwartet. Der Umsatz dürfte demnach um sechs Prozent zugelegt haben. Details will der Konzern, der über ein breites Sortiment verfügt, zu dem auch Fernseher, Hausgeräte und Bildschirme gehören, erst später im Monat veröffentlichen. Das Chipgeschäft generiert bei Samsung rund drei Viertel des Betriebsgewinns.

«Es scheint, als würde sich Huawei stärker auf das Chipgeschäft von Samsung auswirken als am Markt erwartet, und auch das Smartphone- sowie Hausgerätesegment lief besser», sagte der Chef der Analysesparte von Nomura, CW Chung. So waren in der Corona-Krise zuletzt vor allem Luftreiniger für das eigene Zuhause stark gefragt.

Die USA haben ihre Sanktionen gegen Huawei Mitte September noch mal verschärft, um den Zugang zu Halbleitern einzuschränken. Die US-Regierung wirft dem weltgrössten Netzwerkausrüster und zweitgrössten Smartphone-Anbieter hinter Samsung vor, ein Vehikel für Spionage durch den chinesischen Staat zu sein.

In all diesen Ländern entsteht ein Smartphone von Huawei

In Huaweis Smartphones steckt viel nicht-chinesische Technologie. Die Auswechslung aller US-Komponenten wird zur Herkulesaufgabe. Mehr hier.

Apple vor Lancierung des neuen iPhones

Unklar ist, ob Samsung im vierten Quartal weiterhin auf der Erfolgswelle schwimmt. Analysten gehen davon aus, dass die Speicherchip-Preise die Talsohle erreichen und US-Konkurrent Apple voraussichtlich noch im Oktober neue iPhone-Modelle auf den Markt bringt.

(reuters/gku)