Der Elektrotechnikkonzern ABB stärkt sein vor einem Börsengang (IPO) stehendes Geschäft mit Ladetechnik für Elektroautos mit einem Zukauf in den USA. ABB stockt seine Beteiligung an InCharge Energy auf 60 Prozent von bisher zehn Prozent auf, wie das Zürcher Unternehmen am Donnerstag mitteilte. InCharge biete Ladeinfrastruktur, Dienstleistungen und Software für gewerbliche Elektroflotten. Die 2018 gegründete Firma mit Sitz in Kalifornien beschäftige rund 50 Mitarbeiter und sei in den USA und Kanada tätig. Der Kaufpreis wurde nicht offengelegt.

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InCharge Energy verfüge über Rahmenverträge mit mehreren grossen gewerblichen Flottenbetreibern in den USA. «Zusammen mit InCharge Energy und ihrem servicezentrierten Kundenansatz sind wir ideal aufgestellt, um vom Wachstumsschub auf dem Elektromobilitätsmarkt in den USA zu profitieren», erklärte der Chef der E-Mobilitätssparte von ABB, Frank Mühlon. «Dabei dürfte die Flottenelektrifizierung ein wichtiger Treiber sein, insbesondere im Bereich der Schnellladelösungen.»

Um die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu steigern, planten die USA, im Rahmen des Infrastruktur-Programms 7,5 Milliarden Dollar für den Ausbau des Ladenetzes bereitzustellen und mehr als fünf Milliarden in klimafreundliche Linienbusse zu investieren.

Ladetechnik für Elektroautos geht an die Börse

ABB will das Geschäft mit Ladetechnik für Elektroautos früheren Angaben zufolge im ersten Halbjahr 2022 an die Börse bringen und mit den Erlösen aus der Transaktion das Wachstum ankurbeln - auch über Zukäufe. Eine Mehrheitsbeteiligung an dem zukunftsträchtigen Geschäft soll aber beim Konzern bleiben.

Mit der InCharge-Transaktion biete ABB nun die komplette Infrastruktur für private und öffentliche gewerbliche Fuhrparks, Hersteller von Elektrofahrzeugen, Ride-Sharing-Dienste, Gemeinden und Städte sowie Inhaber von gewerblichen Einrichtungen. ABB habe 2020 im Rahmen einer Risikokapital-Investition bereits einen Anteil von zehn Prozent an InCharge erworben. Nach der Aufstockung der Beteiligung würden die Gründer Cameron Funk und Terry O’Day die Firma zusammen mit dem bestehenden Managementteam weiterhin leiten und den verbleibenden Anteil halten.

(reuters/gku)