Angesichts eines Autoindustrie-Gipfels im deutschen Kanzleramt hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine verstärkte staatliche Förderung für E-Fahrzeugen gefordert. «Das Kürzen ist schädlich, es wird nichts bringen», sagte der CSU-Chef am Montag in Berlin. Die deutsche Regierung solle deshalb die Förderung von E-Autos wieder erhöhen, vor allem im mittleren Preissegment. Dort habe die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Hersteller gelitten.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Kurz vor dem Treffen von Kanzler Olaf Scholz sowie mehreren Mitgliedern der Bundesregierung mit Vertretern der Auto- und Batteriebranche rief Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) Wirtschaft und Politik zu einem Schulterschluss auf, um den Ausbau der Elektromobilität in Deutschland zu beschleunigen.

«Dazu brauchen wir eine engagierte Automobilindustrie, die mit uns an einem Strang zieht und neben der Auslieferung von E-Fahrzeugen auch einen Beitrag zum vorausschauenden Ausbau der Ladeinfrastruktur leistet», sagte Wissing dem «Handelsblatt».

Ladepunkte verdoppelt

Gemeinsam müsse man dafür sorgen, die Elektromobilität attraktiv und alltäglich für die Menschen zu machen. Er verwies darauf, dass die Politik intensiv an mehr Fortschritt bei der E-Mobilität arbeite und den Ausbau der Ladeinfrastruktur mit Hochdruck vorantreibe. «Aktuell sind in Deutschland rund 100'000 öffentlich zugängliche Ladepunkte in Betrieb. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwei Jahren», sagte der Minister. Auch sei die insgesamt abrufbare Ladeleistung von zwei auf 4,3 Gigawatt gestiegen.

Die Bundesregierung hatte im Vorfeld klar gemacht, dass schon mit Blick auf die Haushaltslage keine neuen milliardenschweren Förderprogramme zu erwarten seien, um das Ziel von 15 Millionen E-Autos auf deutschen Strassen bis zum Jahr 2030 zu erreichen.

Kanzler Scholz hatte mehrfach darauf gepocht, dass die deutschen Hersteller billiger E-Autos auf den Markt bringen müssten. An dem gut zweistündigen Treffen im Kanzleramt nehmen auch Vertreter von Gewerkschaften, der Wissenschaft und der Energiebranche teil.

Mehr zum Thema:

(reuters/gku)