Airlines und Flughäfen in Deutschland haben die Reisenden nach Angaben des Branchenverbands BDL in diesem Sommer besser bedient als im teils chaotischen Vorjahr. Dank intensiver Vorbereitungen der Branche sei der Start in die Ferienzeit reibungsloser ohne grössere Störungen und Wartezeiten gelungen, erklärte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Dienstag.

Die Pünktlichkeit habe sich deutlich verbessert, zum Beispiel durch zügigere Sicherheitskontrollen dank neuer CT-Scanner an immer mehr Airports. Allerdings bleibe die Personalgewinnung eine Herausforderung. «Der Arbeitskräftemangel in Deutschland macht sich auch bei den Unternehmen der Luftverkehrsbranche nachhaltig bemerkbar», sagte BDL-Geschäftsführer Matthias von Randow.

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Passagierzahlen erholen sich nach Corona

Im ersten Halbjahr zählten die deutschen Flughäfen knapp 88 Millionen Passagiere. Das waren 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, als im Frühjahr die Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie den Flugbetrieb noch bremsten. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 erreichte Deutschland ein Niveau von 74 Prozent.

In Europa insgesamt hat das Passagiervolumen bereits 90 Prozent von 2019 erreicht. Am stärksten erholte sich in Deutschland der Langstreckenverkehr nach Nordamerika. Bei Europa- und Inlandsflügen geht das Wachstum langsamer. Grund ist zum einen das geringere Angebot der Billigflieger Ryanair und Easyjet, die über zu hohe Steuern und Gebühren in Deutschland klagen.

«Während das Angebot dieser Fluggesellschaften in Europa insgesamt mit 103 Prozent bereits das Niveau von 2019 übersteigt, beträgt es in Deutschland lediglich 63 Prozent», erklärte der BDL. Zum anderen dünnte die Lufthansa das Angebot von Inlandsflügen aus, indem Zubringerflüge zum Drehkreuz Frankfurt etwa durch Zugverbindungen ersetzt wurden.

Laut dem Geschäftsführer eine Fehlentwicklung 

Sorge bereitet der Luftverkehrswirtschaft die Verlagerung von Passagierströmen an Drehkreuze ausserhalb der Europäischen Union, nach Istanbul, Dubai oder Doha - vor allem bei Asien-Flügen. Deren Anteil an Umsteigern sei von 2019 bis 2023 von 38 auf 55 Prozent gestiegen. Belastungen des Luftverkehrs in Deutschland und Europa hätten Airlines und Drehkreuze außerhalb der EU einen Vorteil gebracht. Das sei eine Fehlentwicklung, die dringend korrigiert werden müsse, forderte von Randow. 

(reuters/mdl)