Trotz schwieriger Wirtschaftslage hat der Kombi-Operateur Hupac im letzten Jahr das Verkehrsvolumen insgesamt um 10,7 Prozent auf rund 1,1 Millionen Strassensendungen steigern können, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Damit habe man der Umwelt eine Belastung von 1,5 Millionen Tonnen CO2 erspart und den Energieverbrauch um 17 Milliarden Megajoule gesenkt, liess sich CEO Michail Stahlhut in der Mitteilung zitieren. 21 Millionen Tonnen weniger Güter seien so auf der Strasse gelandet.

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Demnach hat der transalpine Verkehr um 11,8 Prozent zugenommen, was Hupac auf die erfolgreiche Nutzung des Vier-Meter-Korridors via Gotthard zurückführt. Um 10,4 Prozent zugelegt hat der nicht-transalpine Verkehr, wobei sich Südost- und Südwesteuropa "ausgesprochen dynamisch" entwickelt haben. Im maritimen Containerverkehr habe die zur Hupac gehörende ERS Railways die pandemiebedingten Verluste des Vorjahres aufholen können, hiess es weiter.

Grund für das gute Ergebnis sind gemäss den Angaben die wirtschaftliche Erholung und das steigende Interesse der Logistik an "wettbewerbsfähigen, klimaschonenden Transportlösungen auf der Schiene". Damit weiterhin bedeutende Güter-Mengen auf die Schiene verlagert werden könnten, brauche es eine stabile Qualität des Systems und ein besseres Management der Bautätigkeit insbesondere im Korridor Rhein-Alpen.

Forderung nach linksrheinischer Alternativstrecke

Von zentraler Bedeutung für die kommenden Jahre sei deshalb die Einrichtung von internationalen Bypässen, etwa eine linksrheinische Alternativstrecke zwischen Karlsruhe und Basel, so die Hupac. Störungen und Ineffizienzen wie im zweiten Halbjahr 2021 dürften nicht mehr vorkommen, so Stahlhut. Dieser Ausbau sei eine wichtige Voraussetzung für die volle Nutzung der Neat und für die weitere Verlagerung des alpenquerenden Güterverkehrs.

Sorgen bereiten dem kombinierten Verkehr gemäss Mitteilung die derzeit explodierenden Energiekosten. In verschiedenen europäischen Ländern hätten sich die Kosten für den Bahnstrom verdoppelt oder sogar verdreifacht. Die grüne Wende schafft man laut CEO Stahlhut aber nur mit wettbewerbsfähigen Preisen. Eine Förderung der Stromübertragungskosten würde die aktuelle Situation entschärfen und ein wichtiges Signal an den Markt senden.

Hupac will bis 2026 die Weichen stellen für ein Wachstum, dass die Green-Deal-Erwartungen erfüllt. Der Konzern strebt ein jährliches Mengenwachtsum von sieben Prozent an und will bis 2026 rund 1,5 Millionen Strassensendungen auf die Schiene bringen. Dafür sind im Investitionsprogramm 300 Millionen Franken vorgesehen. Das Geld soll in Terminals, Rollmaterial und IT-Systeme fliessen.

Hupac beschäftigt laut eigenen Angaben 560 Mitarbeitende. Zur Gruppe gehören 23 Unternehmen mit Standorten in der Schweiz, Italien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Polen, Russland und China. Das Angebot umfasst 150 Züge pro Tag, für die über 7700 Wagenmodule zur Verfügung stehen. Es verbindet die grossen europäischen Wirtschaftsräume sowie Russland und Fernost.