Die Fluggesellschaft Swiss nimmt in der Wintersaison 2022/23 eine Reihe neuer Destinationen ab Zürich und Genf auf. Damit plane sie wieder rund 80 Prozent der Kapazität im Vor-Coronajahr 2019 anbieten, teilte die Lufthansa-Tochter, die sich einer guten Nachfrage erfreut, am Dienstag mit.

Insgesamt will die Swiss im Winterflugplan ab Zürich und Genf 93 Ziele bedienen. Angesichts der in diesem Sommer «operativ schwierigen Situation» in der gesamten europäischen Luftfahrtindustrie setze die Swiss im Winterflugplan auf eine weitere Stabilisierung, hiess es in der Mitteilung.

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Die Angebotsvielfalt sei sogar grösser als im Winter vor der Pandemie, dies allerdings mit einer geringeren Zahl an Frequenzen.

Ab Zürich wird die Swiss in der Wintersaison insgesamt 83 Destinationen bedienen. Neu wird sie dabei einmal wöchentlich in die südenglische Stadt Bristol fliegen, wobei Flugzeuge des Partners Helvetic Airways eingesetzt werden.

Die im Sommer aufgenommenen Ziele Bologna, Nantes, Sofia und Vilnius werden auch im Winter weiter angeflogen.

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Swiss-Chef Dieter Vranckx über immer mehr Flugstreichungen im Sommer, das Fehlen von Hunderten Mitarbeitern an Bord sowie den Streit ums Impfen.

 

Mehr Swiss-Flüge nach Asien

 

Ausgebaut wird das Angebot zudem für diverse Europa-Destinationen ebenso wie für Destinationen in Asien: Bangkok soll im Winter wieder täglich und Singapur, Delhi und Mumbai sechsmal pro Woche angeflogen werden.

Fluggästen werde zudem im kommenden Winter erstmalig auf der gesamten Boeing 777-Flotte eine Premium Economy Class zur Verfügung stehen.

Das Angebot ab Genf umfasst im Winter 25 Ziele in Europa sowie die Langstreckenverbindung nach New York. Verstärkt wird das Angebot von der Rhonestadt vor allem nach Skandinavien mit einem zusätzlichen Flug nach Stockholm und je drei nach Göteborg und Kopenhagen.

Die im Sommer eingeführte Direktverbindung nach Brüssel in Kooperation mit Brussels Airlines werde auch im Winter angeboten. Zudem werden die «klassische Sommerziele» Larnaka, Faro und Heraklion bis in den November bedient.

Mehr Kapazität als vor einem Jahr

Insgesamt bietet die Swiss damit mehr Kapazitäten an als vor einem Jahr. Der im September 2021 präsentierte Winterflugplan hatte wieder gleich viele Ziele vor wie im Winter 2019 vor Corona-Pandemie vorgesehen. Der Plan umfasste 90 Destinationen. Allerdings flog die Airline weniger häufig. Insgesamt war zunächst geplant, im Winterflugprogramm wieder rund die Hälfte der Kapazität von 2019 anzubieten.

Dann machte die Coronapandemie den Plänen einen saftigen Strich durch die Rechnung: Wegen den Omikron-Restriktionen nahm die Airline im im Winterflugplan rund 2900 Flüge aus dem Programm. Das machte damals rund 8 Prozent der geplanten Flüge aus, wie Swiss an Weihnachten mitteilte.

Hunderte Flüge in diesem Sommer gestrichen

Und in diesem Sommer macht der Swiss das Chaos in der europäischen Luftfahrt wegen fehlendem Personal zu schaffen.

Von August bis Oktober werden 676 der geplanten 31'414 Flüge gestrichen, wie die Fluggesellschaft vor einer Woche bekannt gab.

Bereits Anfang Juni hatte die Airline angekündigt, wegen Personalmangels zwei Prozent der Verbindungen im Juli und August zu streichen. Das wären 370 Flüge. Und auch im Frühjahr waren schon Verbindungen gestrichen worden.

Welche Strecken von Streichungen betroffen sind, liess die Fluggesellschaft nach wie vor offen. Die Flüge zwischen Zürich und Wien würden jedoch weiterhin und voraussichtlich bis Ende des Winterflugplans 2022/23 – also bis im März – von der Schwestergesellschaft Austrian Airlines durchgeführt.

Dies hatte die Swiss bereits Anfang Juni angekündigt, jedoch nur für die Periode zwischen dem 4. Juli und 4. September.

Die Flugplananpassungen könnten je nach Strecke auch Auswirkungen auf die Frachtkapazität haben, wie es weiter heisst. Um mögliche Auswirkungen zu reduzieren, will die Fluggesellschaft darum teilweise auch reine Frachtflüge durchführen.

«Das komplexe Aviatiksystem in Europa und weltweit befindet sich aktuell am operativen Anschlag», wird Swiss-Chef Dieter Vranckx in der Mitteilung zitiert.

(SDA/mth)