Der Deal müsse nur noch unterschrieben werden, sagte Leavitt dem US-Fernsehsender. Das US-Geschäft werde mehrheitlich amerikanischen Investoren gehören. Um «Daten und Privatsphäre» werde sich der Software-Riese Oracle kümmern, sagte sie.
Algorithmus «von Amerika» kontrolliert
Ein zentraler Streitpunkt war in den vergangenen Jahren der Algorithmus, der entscheidet, welche Videos den Nutzenden als Nächste angezeigt werden. In den USA wurde neben Datenschutz-Bedenken oft die Sorge geäussert, die chinesische Regierung könnte über diese Software die öffentliche Meinung manipulieren. Tiktok und Bytedance weisen das zurück - aber in dem US-Gesetz wurde ausdrücklich festgeschrieben, dass weder die chinesische Regierung noch der bisherige Mutterkonzern Kontrolle über den Algorithmus haben dürfen.
Einige Tiktok-Kritiker in den USA hatten davor gewarnt, den bisherigen Empfehlungsalgorithmus nach der Übernahme des US-Geschäfts weiterzuverwenden. Leavitt sagte nun, der Algorithmus werde «von Amerika» kontrolliert werden. Das lässt die Möglichkeit offen, dass die bisherige Software weiterhin zum Einsatz kommt.
Trump verlängerte Fristen
Der aktuelle Tiktok-Mutterkonzern Bytedance hat seine Zentrale in Peking - die Zukunft der App in den USA hängt deshalb seit Monaten in der Schwebe. Das US-Geschäft der App hätte nach einem im vergangenen Jahr beschlossenen US-Gesetz eigentlich bis zum 19. Januar 2025 von Bytedance verkauft werden müssen, oder die App hätte in den USA vom Netz gehen müssen. Doch Trump räumte gleich zu seinem Amtsantritt im Januar eine zusätzliche Frist ein, die er später immer weiter verlängerte. Dafür gab es in dem Gesetz keine Grundlage.
In den USA zählt Tiktok nach früheren eigenen Angaben mehr als 170 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Auf den Betrieb der Kurzvideo-App ausserhalb der USA dürfte die Abtrennung des US-Geschäfts keine Auswirkungen haben.