2020 hatte die Gruppe in der Summe die Vorgaben noch knapp verfehlt, während die Hauptsparte VW Pkw sie schon erfüllte. Wie es nun hiess, soll der im vergangenen Jahr erreichte durchschnittliche Kohlendioxid-Ausstoss aller ausgelieferten neuen Personenwagen in den EU-Staaten nach ersten Berechnungen bei 118,5 Gramm je gefahrenem Kilometer gelegen haben. Das ist etwas unterhalb der für den Konzern geltenden Schwelle von 120,8 Gramm pro Kilometer.
Ein direkter Vergleich mit den Vorjahreswerten ist allerdings kaum möglich, weil 2020 noch andere Testgrundlagen zur Ermittlung der Emissionen galten. Gemäss dem alten System (NEFZ) war für die VW-Gruppe damals ein knapp zu hoher Wert herausgekommen: gut ein Gramm über dem Ziel von 98,8 Gramm, für den mit kleineren Herstellern gebildeten massgeblichen CO2-Pool war es ein halbes Gramm zu viel. Offiziell nannte VW 99,9 Gramm für die EU, Norwegen und Island.
Die neuen Zahlen fussen hingegen auf dem sogenannten WLTP-Standard, der anstelle von Messungen auf dem Prüfstand den tatsächlichen Fahrbetrieb des Autos in den Mittelpunkt rückt. Der ermittelte Abgasausstoss kann dann höher ausfallen - etwa weil Strecken unter Last, mit Anfahren/Abbremsen oder höherem Tempo einbezogen werden. Ausserdem war Grossbritannien 2021 nicht mehr in der EU, so dass dessen Daten zuletzt nicht in dieser Kategorie berücksichtigt wurden.
Bereits 2020 gutes Ergebnis bei Kernmarke
Die VW-Kernmarke hatte bereits das Jahr 2020 innerhalb der zulässigen Grenzen abgeschlossen. Sie erreichte zunächst - auch dank des Starts der vollelektrischen ID-Reihe - einen Flottenschnitt von 92 Gramm je Kilometer, 5 Gramm unter dem für sie geltenden Ziel. Nach WTLP-Kriterien und für das Jahr 2021 sei für die EU-Neuwagenflotte nun ein Wert von 113 Gramm festgestellt worden, berichtete das Unternehmen. Gesetzlich erlaubt gewesen wären demnach 119 Gramm.
Die EU-Kommission in Brüssel muss die Abgaswerte der Autohersteller noch bestätigen. In der Europäischen Union gelten seit 2020 verschärfte Vorgaben für den CO2-Ausstoss. Branchenweit sollte dieser bei 95 Gramm pro gefahrenem Kilometer liegen. Es bestehen aber Übergangsregeln, und jeder Hersteller hat je nach Marktposition und Schwere der produzierten Fahrzeuge individuelle Ziele zu erfüllen.
Ausserdem gab es "Supercredits" zur Anrechnung von E-Modellen, womit der relative Beitrag von Verbrennern gedrückt werden kann. Weichen reale CO2-Werte insgesamt weit von den Zielen ab, drohen Strafen, die sich im Fall grosser Spannen bis zu Milliardensummen addieren können.