Die Wohnungssuchenden würden sich die Adressen der Verstorbenen notieren, sich beim Grundbuchamt über den Hauseigentümer informieren und sich dann blind bewerben. Die Methode funktioniert laut Scognamiglio erstaunlich gut, da Verwaltungen sich so das Inserieren sparen könnten, so der Immobilienexperte in dem am Montag erschienenen Gespräch.

Obwohl die durchschnittliche Leerwohnungsziffer im Kanton Zürich bei 0,5 Prozent liege und damit gemäss Definition des Bundesamts für Statistik (BfS) tatsächlich eine Notlage herrsche, müsse man die Zahlen relativieren. Die Leerwohnungsziffer zeige nicht das ganze Bild, so der Experte weiter.

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In der Stadt Zürich könnten rund 30'000 Wohnungen pro Jahr neu vermietet werden, was auf einen regen Austausch hinweise. «Die Wohnungen sind einfach nie lange auf dem Markt. Man muss schnell sein», erklärte Scognamiglio. Bei einem Wohnungswechsel müsse im Schnitt mit einem Mietaufschlag von bis zu 50 Prozent gerechnet werden.

Als Hauptursache für die angespannte Lage nannte er politische Hindernisse beim Bauen. «Man könnte die Baugesetze so anpassen, dass ein Investor in einer gewissen Zone neu zehn Stockwerke hoch bauen darf statt nur fünf wie bis anhin», schlug Scognamiglio vor.

Im Gegenzug solle er sich verpflichten, einen Fünftel der neuen Wohnungen preisgünstig zu erstellen. Dies sei für ihn weiterhin ein «hochlukrativer Deal». Gleichzeitig zeigte er Verständnis für die wachstumskritische Haltung vieler Menschen in der Schweiz.