Sie kommt aus Frankreich, nennt sich «La Marquise» («die Gräfin») und legt mit ihren 127 Jahren immer noch bis zu 61 Kilometer pro Stunde zurück: Für einen Preis von 4,62 Millionen Dollar ist das älteste fahrbare Auto der Welt bei einer Auktion in den USA versteigert worden.

Nach Angaben des Auktionshauses RM Auctions erzielte das altehrwürdige Fahrzeug bei der Versteigerung in Hershey im US-Bundesstaat Pennsylvania damit das Doppelte seines geschätzten Werts. Wer der neue Besitzer der «Marquise» ist, teilte das Auktionshaus nicht mit. Bekannt sind dafür die vier Vorbesitzer des 1884 gebauten Oldtimers.

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Die Idee für das Gefährt kam dem französischen Grafen Jules-Albert de Dion. Mit dem Bau beauftragte er die beiden Tüftler Georges Bouton und Charles-Armand Trépardoux, deren Arbeiten für einen Pariser Spielwarenladen er sehr bewunderte. Zu Ehren seine Mutter nannte De Dion das dampfbetriebene Resultat «La Marquise».

Konkurrenz aus Grossbritannien

1887 nahm die «Gräfin» am ersten Automobilrennen der Welt zwischen Paris und Versailles teil.

Ob die «Marquise» wirklich das älteste fahrbare Auto der Welt ist, bleibt allerdings eine Frage der Definition. Im National Motor Museum in Grossbritannien steht nach Angaben der US-Medien ein weiteres Fahrzeug, das den Titel für sich beansprucht.

Das 1875 von Robert Neville Grenville gebaute dreirädrige Vehikel hat jedoch nur wenig Ähnlichkeit mit einem modernen Automobil. Ausserdem braucht es neben dem Fahrer stets einen zweiten Begleiter, der sich um den Dampfmotor kümmert - während die «Gräfin» mit nur einem Fahrer auskommt.

(kgh/tno/sda)