Zum Genfer Autosalon rücken in dieser Woche vernetzte Autos ins Rampenlicht. Apple stellte die Software-Plattform CarPlay vor, mit der das iPhone sowie Dienste des Konzerns in die Auto-Anlagen eingebunden werden können. Als erste Hersteller sind Mercedes Volvo und Ferrari an Bord. Der Sportwagen-Spezialist Koenigsegg präsentiert in Genf sein neues Modell One:1, das mit Cloud-Diensten verbunden ist und dem Besitzer über eine App Statistiken wie das Durchschnittstempo anzeigen kann.

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Die Autokonzerne stellen sich unterdessen auf das erste Wachstum im westeuropäischen Markt seit mehreren Jahren ein. «In diesem Jahr gibt es mehr Anlass zu automobilen Frühlingsgefühlen als noch vor einem Jahr», sagte der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, vor der Messe. Für die deutschen Hersteller bleibt die Heimatregion mit gut 16 Prozent Weltmarktanteil ein wichtiger Absatzmarkt, obwohl die USA und China Europa als Wachstumstreiber der Autobranche längst abgelöst haben. Der VDA rechnet für die westeuropäischen Länder mit einem Plus bei den Autoverkäufen von zwei Prozent auf 11,7 Millionen Fahrzeuge.

BMW und Jaguar folgen

Apples CarPlay bringt vor allem die gewohnte Bedienung vom iPhone ins Auto. Eine zentrale Rolle spielt der sprechende Assistent Siri. Dafür ist er mit dem Sprachsteuerungsknopf am Lenkrad verbunden. Man bekommt Nachrichten vorgelesen, kann Anrufe starten, die Musik auswählen oder nach dem Weg fragen. Für die Navigation greift CarPlay auf Apples Kartendienst zu. Apple wetteifert um den Platz im vernetzten Auto wie auch im Smartphone-Markt mit der Google-Plattform Android. Mercedes integriert CarPlay in seine neue C-Klasse, auch Volvo und Ferrari sind im ersten Schwung dabei. Folgen sollen Modelle von BMW, Ford, Toyota, Peugeot Citroën, Nissan, General Motors, Honda, Hyundai, Jaguar Land Rover, Kia, Mitsubishi, Subaru und Suzuki.

Die dominierende Smartphone-Plattform Android von Google ist ebenfalls auf dem Weg ins Auto. Der Internet-Konzern bildete dafür Anfang des Jahres eine Allianz mit Autoherstellern, der unter anderem Audi angehört. Bei der Open Automotive Alliance machen auch General Motors, Honda und Hyundai mit. Mercedes fährt ebenfalls zweigleisig: Sobald Google ein ähnliches Angebot auf den Markt bringe, sollen Kunden auch das Android-basierte System nutzen können, kündigte Daimler am Montag an. Die Bedienung der Autos wandelt sich gerade durch die Verbindung zum Internet und die Aufrüstung der Bordcomputer. So stellte die VW-Tochter Audi im Januar eine Instrumenten-Tafel für die neue Generation des Modells TT vor, die ein Display statt der gewohnten Zeiger hat. Dabei werden Navigationsanweisungen, Kontakte und Musik-Listen im selben Display mit Geschwindigkeit und anderen Fahrtinformationen eingeblendet.

(awp/ama)