Der in Berlin lebenden deutsch-iranischen Künstlerin Bettina Pousttchi widmet die Galerie Buchmann derzeit in Lugano und Agra TI eine Einzelausstellung. Eigens für Lugano hat die Künstlerin das Werk «Curtain Wall» geschaffen, eine Klebefolie aus Vinyl, die auf die grossen Schaufenster der Galerie angebracht ist.

Das architektonische Motiv hat die Künstlerin eigenen Fotografien entnommen, es digital bearbeitet und vervielfacht. In der Galerie selbst wird die anthropomorphe Skulptur «Viktoria» aus der Werkserie «Squeezers» gezeigt, eine Gruppe von metallenen, mechanisch verformten Pollern, die sich wie in Bewegung zu winden scheinen.

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Inspiriert von mitelalterlichen Fachwerkhäusern

In Agra ist eine für Pousttchi charakteristische Gruppe von Arbeiten zu sehen: Bei «Plano Piloto» liegen auf dem Boden in unterschiedlicher Höhe mehrere Metallplatten, auf denen sich kleine Mauerziegel aus beschichteter Keramik befinden. In ihrer Form ähneln sie kleinen Gebäuden, die wie urzeitliche Siedlungen angeordnet sind. Die Arbeit «Framework» besteht aus quadratischen, an der Wand befestigten Modulen aus Keramik. Das Motiv wurde durch mittelalterliche Fachwerkhäuser angeregt und erinnert zugleich an orientalischen Dekor.

Hergestellt wurden beide Arbeiten von einer Berliner Werkstätte in einem im 19. Jahrhundert gebräuchlichen Ofen. So verbinden beide Arbeiten nicht nur Skulptur und Architektur, sondern auch Tradition und Innovation. Mit ihrer Fotografie «Moscow Time» aus der Serie «World Time Clock» untersucht Pousttchi die Konzepte von Zeit und Raum. Seit 2008 hat sie öffentliche Uhren in Städten auf der ganzen Welt immer zur selben Stunde fotografiert und so eine Art imaginärer Gleichzeitigkeit, die das System der Zeitzonen überwindet, erzeugt. Die Preise der gezeigten Arbeiten reichen von 20'000 bis 90'000 Euro.

Buchmann Lugano/Buchmann Galerie in Agra, bis 30.4.2015.