Ganz ehrlich, geht Ihnen das auch auf die Nerven? Jeder Artikel zu einem neuen Aston Martin wird mit James Bond in Verbindung gebracht. Das ist etwa so langweilig wie die
Tatsache, dass in der Schweiz jeder Artikel zur deutschen Fussball-Bundesliga von Ciriaco Sforza oder Jörg Stiel kommentiert wird.

Also fuhr ich mit der festen Überzeugung von London Richtung Milton Keynes los, dass ich bei den ersten Probefahrten mit dem neuen Aston Martin Vanquish nicht in dieses Schema verfallen würde. Hat es geklappt? Etwa so gut wie meine alljährlichen Vorsätze betreffend Gewicht, Fitness und Sparsamkeit. Also, nein.

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Wieso? Weil mich schon der Chauffeur fragte: «Und, freuen Sie sich auf den neuen Dienstwagen von James Bond?» Nein, natürlich nicht. Denn ich war unterwegs zur Präsentation des Vanquish, und den hat 007 noch nicht gefahren. Geschweige denn, dass er eine Rolle in «Skyfall» spielen würde, denn Daniel Craig sitzt am Steuer des alten DB5.

Athletisch wie 007. Schluss mit Bond? Denkste. Nach 90 Minuten Fahrt erreichen wir Tyringham Hall, einen grandiosen Grade-1-Privatbesitz. Einlass gibts nur mittels Code. Sie haben es erraten: 007. Nach 200 Metern über weissen Kies steht der Vanquish vor mir. Ein typischer Aston: die Front geduckt und angriffslustig, aber ohne die schrille Aggressivität eines Lamborghini. Die Flanke muskulös, ein Athlet, kein Bodybuilder. Nur das breite Heck zeigt, was im Vanquish steckt. Nämlich ein 12-Zylinder mit 573 PS. Dieser beschleunigt den Luxussportler in 4,1 Sekunden auf Tempo 100. Das können andere auch. Aber nicht mit so viel Stil.

  • Motor: 6-Liter-V12Leistung: 573 PS / 620 Nm
  • Beschleunigung: 0–100 km/h in 4,1 Sekunden.
  • Höchstgeschwindigkeit: 295 km/h
  • Verbrauch: 14,4 Liter
  • Preis: ab 290 100 Franken

Wer denkt da noch an Bond? Zum Beispiel Aston-CEO Ulrich Bez, der den Geheimagenten direkt mit dem Vanquish vergleicht. Und für beide behauptet: «Die Besten ihrer Gattung.» Da wäre noch Aston-Martin-Besitzer David Richards, der es sich nicht nehmen lässt, den Abend mit uns Journalisten zu verbringen. Einen Martini trinkt er zwar nicht, dafür landet er stilecht wie 007 mit seinem Privatheli im Garten von Tyringham Hall. Und natürlich fliegt er selber. Wie Bond.