Krisensituationen können zur Schockstarre führen oder positive Entwicklungen anstossen. So verharrt die eine Hälfte der Athener derzeit in demotiviert-mürrischer Trotzhaltung, während die anderen mit Blick auf die Geschichte nichts – weder Boom noch Krise – für ewig halten und mit Gelassenheit daran arbeiten, wieder auf die Beine zu kommen.

Die Boutiquen in der Fussgängerzone Ermou mögen leer sein, doch Athen ist seit der Antike dutzendfach strahlend aus der Asche emporgestiegen. Zuletzt bei Olympia 2004, als die Stadt ein komplettes Facelifting und eine beeindruckend modernisierte Infrastruktur erhielt.

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Heute lohnt sich ein Athen-Besuch allein schon wegen des 2009 eröffneten Akropolis-Museums. Das transparente Meisterwerk präsentiert mannigfaltige Mosaiken und berückende Torsi und wird wohl nie mehr so wenige Touristen haben wie gerade jetzt. Auch die Plaka, die charmante Altstadt zu Füssen der Akropolis, und die schönen Quartiere am Meer – Piräus, Sounio, Voula – lassen sich ohne lärmende Reisegruppen ganz ungestört erkunden.

Die guten Hotels in Athen erkennt man daran, dass sie in schwierigen Zeiten nicht absacken. Das Beste ist das Grande Bretagne, ein klassizistischer Prachtbau am Syntagma-Platz, an dem auch das griechische Parlament steht. In der Designkategorie stechen das Life Gallery und das Semiramis hervor, und im Nice-Price-Bereich sind das Eridanus und das Periscope zu empfehlen.

Sichere kulinarische Werte bieten das 48 The Restaurant (feinste griechische Cuisine in minimalistisch umgestalteten Lagerhallen), das Garbi (die junge Chefin überwacht in dritter Generation die Küche am Strand) und das Ithaki (Fisch in glanzvoller Kulisse). Im Frame (Siebziger-Jahre-Retro-Chic), im Vive Mar (nautische Happen mit Meeresrauschen) und im Jimmy & The Fish (Sehen und Gesehenwerden in Mikrolimano) steht mehr das Ambiente im Mittelpunkt. Die nächtlichen Fixsterne sind das Baraonda zum Tanzen und der Half Note Jazz Club mit allabendlichen Topkonzerten.

Um Athen voll geniessen zu können, muss man Folgendes wissen: 1) Viele Taxifahrer sind schrecklich unsympathisch, rauchen pausenlos und lassen keine Gelegenheit unversucht, den Fahrgast aus der Ferne abzuzocken. 2) Keine Trinkgelder zu zahlen, wäre blöd bis masochistisch. Der Kellner/Portier/Parkplatzwächter verdient schlecht. Trinkgelder schaffen Verlässlichkeiten. 3) Die europäischen Rettungsseile, die das Land vor dem Abgrund bewahren, sind kein gutes Gesprächsthema.

Hotels: 
Eridanus, www.eridanus.gr, DZ ab 110 Euro
Grande Bretagne, www.grandebretagne.gr, DZ ab 275 Euro 
Life Gallery, www.bluegr.com, DZ ab 242 Euro 
Semiramis, www.semiramisathens.com, DZ ab 185 Euro 
Periscope, www.periscope.gr, DZ ab 135 Euro 

Lunch: 
Jimmy & The Fish, www.jimmyandthefish.gr
Frame, www.framerestaurant.com
Vive Mar, www.vivemar.gr 

Dinner: 
Ithaki, www.ithakirestaurantbar.gr
48 The Restaurant, 48 Armatolon ke Klefton, Tel. 641 1082 
Garbi, www.garbi-restaurant.gr

Nightlife:  
Half Note Jazz Club, www.halfnote.gr