Ihr Buch «Exploratives Lernen» (2000 im Pendo Verlag erschienen) wurde zum Bestseller, denn es bot neue und praktikable Methoden für das Lernen an. «Energiekompetenz» hat alle Ingredienzien, ebenfalls zum Bestseller zu werden. Diesmal bietet Verena Steiner neue und praktikable Methoden an, die eigene Arbeitsfähigkeit besser auszuschöpfen und gleichzeitig die Lebensfreude zu steigern.

Effizient arbeitet jemand, der aus seiner Arbeitszeit möglichst viel produktive Leistung herausholt. Zeitmanagement, persönliche Organisation und Zielsetzung: Das sind die gängigen Mittel, die zur Verfügung stehende Arbeitszeit optimal zu nutzen. Dies genüge nicht, sagt Steiner. «Wir müssen lernen, besser auf unsere Energie, auf unsere Befindlichkeit und auf unsere inneren Rhythmen zu achten und klug damit umzugehen – statt bloss auf Uhr, Agenda und Zielsetzungen zu schauen.» Es kommt also nicht so sehr darauf an, in der knappen Zeit möglichst viel zu erledigen, sondern darauf, die richtigen Dinge zur richtigen Zeit und hin und wieder auch gar nichts zu machen. Dann wird die Gesamtleistung automatisch optimiert.

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Jeder hat im Laufe seines Arbeitstages Hochs und Tiefs. Es kommt darauf an, diese zu erkennen und die Arbeit angemessen auf sie zu verteilen. Schwierige oder unangenehme Aufgaben gehören in die Hochs, anspruchslosere Tätigkeiten in die Tiefs. Der Manager, der morgens von Zürich nach Genf jettet, dort bis in die Nacht arbeitet, im Hotel übernachtet, noch einen Tag durcharbeitet und abends nach Hause fliegt, verletzt diese Regel sträflich: Mitten in seinem ersten Tageshoch sitzt er im Flugzeug, und um die verlorene Zeit aufzuholen, arbeitet er in seinen Tiefphasen und vernachlässigt so die Entspannung. Seine Leistung kann nicht optimal sein, und er wird am dritten Tag nicht leistungsfähig sein.

Es kommt also darauf an, den eigenen Energiehaushalt richtig zu erkennen und auszuleben. Im Tief (bei den meisten über Mittag, am frühen Nachmittag und abends) sollte man entspannen oder allenfalls ein Nickerchen halten. Es hat wenig Sinn, die Tiefphase zu bekämpfen – etwa durch Koffeinzufuhr. Das dämpft das Tief zwar ab, stört aber den Rhythmus und beeinträchtigt damit die Gesamtleistung.

Vereina Steiners Buch ist ein Augenöffner. Mit Fragebogen zwingt sie den Leser, sich über sein energetisches Verhalten Rechenschaft abzulegen. Das führt unweigerlich zu verblüffenden Resultaten.

Verena Steiner: Energiekompetenz
Pendo Verlag, München/Zürich, 285 Seiten, Fr. 20.50