SVP-Vizepräsident Christoph Blocher hat Philipp Hildebrand scharf kritisiert. In einem Interview auf Tele Züri sagte Blocher, Hildebrand sei als Nationalbank-Präsident untragbar geworden. Die SVP strebe daher eine ausserordentliche Session an sowie eine Parlamentarische Untersuchungskommission.

Die Erklärung von Hildebrand, dass seine Frau die Transaktion beauftragt habe, nannte Blocher ein Ablenkungsmanöver. «Wenn die Frau eines Nationalbank-Präsidenten unerlaubte Währungsgeschäfte macht, ist der Nationalbankpräsident nicht ernst zu nehmen», so Blocher.

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Hildebrand hatte sich zuvor auf einer Pressekonferenz gegen die Vorwürfe verteidigt, er habe verbotene Devisengeschäfte gemacht und sich dadurch bereichert. Der Nationalbank-Präsident sagte, er habe sich stets korrekt und regelkonform verhalten, bereue jedoch, dass er seine Frau habe gewähren lassen bei der Transaktion.

«Ich gebe keine Auskunft»

Blocher sprach auch über seine eigene Rolle in dem Fall als Informant des Bundesrates. «Ich bin erstmals am 3. Dezember orientiert worden über verschiedene Anwälte, dass Hildebrand solche Geschäfte macht», sagte Blocher. Ausserdem gehe es um mehrere Banken – Blocher führte diesen Punkt aber nicht weiter aus. Bisher sind nur Informationen über Hildebrands Konto bei der Bank Sarasin bekannt.

Am Wochenende nach dem 3. Dezember sei er dann zu dem Schluss gekommen, dass er handeln müsse, so Blocher. Er habe dabei den Weg über die Kontrollinstanzen gehen wollen und nicht über die Presse. Daher habe er ab dem 5. Dezember in insgesamt drei Besprechungen Micheline Calmy-Rey und den Bundesrat informiert.

Zu seinen Informanten wollte Blocher trotz Nachfragen nichts sagen: «Ich gebe keine Auskunft, wer mir das gesagt hat und auch nicht im Detail, was er mir gesagt hat.»

(tno/laf)