Als Eigner von rund einem halben Hundert Container- und Tankschiffen muss der Wahlberner Christian Ahrenkiel (57) akzeptieren, dass «trotz existierenden Verträgen» so ziemlich alle «bedeutenden Charterer dieser Welt» versuchen, die Konditionen zu verändern – und zwar zum Schlechteren. Brachte ein Frachter mit Stapelfläche für 2800 normierte 20-Fuss-Container vor zwölf Monaten noch 28 000 Dollar pro Tag in die Kasse der Reederei, werden dafür heute allenfalls 5000 Dollar offeriert. Ein einzelner Container, der 2008 auf dem Seeweg von Asien nach Europa 2600 Dollar Frachtkosten verschlang, schippert jetzt für nur noch zehn Prozent, also für 260 Dollar, von Hongkong nach Hamburg.

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«Verlustbringende Raten jedenfalls», rechnet Ahrenkiel vor. Und er fragt sich, «ob es nicht besser wäre, das Schiff aufzulegen». Doch auch ein geparktes Schiff verursacht Kosten. Etliche Schifffahrtsgesellschaften haben sich gleichwohl bereits fürs Einmotten entschieden. Ahrenkiel zählt weltweit «weit über 250 Schiffe ohne Beschäftigung vor Anker» – Tendenz steigend. Auf seiner Kommandobrücke in Bern will der Berufsoptimist eine «jetzt beginnende Stabilisierung» registrieren und hofft auf eine «Belebung zum Herbst».

VERMÖGEN: 300–400 MILLIONEN FRANKEN