Die Hiobsbotschaft der Techniker erreichte Rudolf Suter am 24. Oktober 2001. Die Tests mit dem eigens entwickelten Kunststoff für das maschinelle Abgiessen von Brillengläsern hatten ergeben, dass die Brillengläser beim Aushärten über den Toleranzbereich hinaus schrumpften. Suter verlebte drei Wochen zwischen Hoffen und Bangen.

«Alles hing jetzt von der Frage ab, ob die Schrumpfungswerte der verschiedenen Testgläser identisch waren.» Wären sie es nicht gewesen, wäre Concepcion vor dem Aus gestanden. Der Worst Case blieb aus. Trotzdem war der Schaden gross, denn Suter hatte damit gerechnet, bereits im laufenden Jahr 18 Maschinen ausliefern zu können.

Nun soll der Markteintritt im ersten Quartal 2003 stattfinden. Das bedeutete 15 Monate länger als geplant keine Umsätze und zusätzliche Kosten für die Korrektur der 1200 Gussformen. Um nicht in ein Finanzierungsloch zu geraten, holt Suter seit seinem schwarzen Oktober neue Investoren ins Boot. Esec-Gründer Karl Nicklaus ist bereits eingestiegen, weitere Geldgeber werden folgen. Rudolf Suter jedenfalls ist zuversichtlich: «Kein potenzieller Kunde ist abgesprungen.»
Partner-Inhalte