Renault ohne Dacia, das wäre wie ein Baguette ohne Butter und Brie. Denn die rumänische Einstiegsmarke – seit 1998 Teil des französisch-japanischen Auto-Multis Renault/Nissan – hat sich in den letzten 18 Monaten zum unverzichtbaren Umsatzbeschleuniger gemausert und lässt in Paris zumindest noch ab und zu die Korken knallen. Die Strategie: In Zukunft will die Ostblock-Tochter der Konzernspitze sogar noch öfter Anlass zum Feiern geben. Zum einen wird nämlich die Palette bis 2017 deutlich ausgebaut, zum anderen steht mit dem Logan II bereits jenes komplett neue Produkt in den Startlöchern, das ab November 2012 als Basis für die komplette nächste Dacia-Modellgeneration dienen soll. Weil das Stammwerk in Rumänien längst aus allen Nähten platzt, baut Dacia seine Fabrik in Marokko weiter aus.

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Warum der Konzern in Afrika investiert? Weil dort die Löhne noch niedriger als in Rumänien sind, und weil sich von dort aus neue lokale Märkte leichter erschliessen lassen. In Tanger werden ab Anfang 2012 nicht nur der Lodgy, sondern auch ein leichtes Nutzfahrzeug nach Art des Kangoo vom Band rollen. Damit soll die Kapazität auf 170 000 Fahrzeuge erhöht Die Plattform: Popster und Lodgy sind die ersten Modelle, die wohl auf der neuen Dacia-Plattform basieren, der Logan II folgt als Nächstes. Vorteile der neuen Technik-Basis: mehr Flexibilität bei gleichzeitig geringeren Kosten. Gérard Detourbet, der im Konzern für die Einstiegsmodelle zuständig ist, nennt die Eckdaten: "Bei den Abmessungen haben wir auf einer Plattform künftig mehr Freiheiten als bisher. Die Spanne reicht von 3,50 bis 4,70 Meter Länge, also vom Stadtauto bis zur geräumigen Reiselimousine." Auf die Frage, wie er gleichzeitig die Qualität verbessern will, antwortet Detourbet: "Je einfacher die Technik, desto problemloser die Fertigung ..."

Erlkönige: Alle Neuen auf einen Blick

Das Design: Mit den aktuellen Modellen Sandero und Duster sind den Dacia-Designern auf Anhieb zwei gefällige Autos gelungen. Doch damit gibt sich der oberste Formfinder Laurens van den Acker nicht zufrieden: "Es gibt keinen Grund, warum billige Autos billig aussehen müssen. Deswegen setzt das neue Dacia-Design vier klare Schwerpunkte: cool, robust, geräumig und vernünftig." Schon der Lodgy gibt erste Hinweise auf die nächste Fahrzeuggeneration. Zu den Stilelementen gehören ein neues Gesicht mit selbstbewussteren Scheinwerfern, ein grösserer Grill mit zwei Querstreben und einem verchromten Emblem, seitlich weiter herumgezogene Rückleuchten und deutlich breitere C-Säulen. Innen will Dacia die bisher oft billige Anmutung der Oberflächen und den Ausstattungsumfang verbessern. Ausserdem verspricht man viel Platz und hohe Variabilität. Die Modellerweiterung: Die geplante Erweiterung des Angebots ab 2015 ist noch nicht endgültig definiert. Vor allem am Pick-up scheiden sich die Geister – braucht die Marke wirklich zwei Modelle auf Logan- und Duster-Basis? Auch der fünftürige Kleinwagen im Twingo-Format ist nicht unumstritten. In der Mittelklasse steigen dem Vernehmen nach die Chancen für einen Kombi. Wie immer sich die Köche in Paris auch entscheiden: für einen reich gedeckten Tisch scheint gesorgt, Dacia sei Dank.

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