Annegret Kramp-Karrenbauer mag klare Worte, vor allem auf Saarländisch. Als erste Ministerpräsidentin an der Saar kam sie ins Amt - und da wird die CDU-Politikerin jetzt auch bleiben.

Sie war immer wieder für höchste politische Ämter in Berlin im Gespräch. Im kleinsten deutschen Bundesland ist sie geboren und aufgewachsen, da lebt ihre Familie, und dort spricht man Saarländer Dialekt: «Für mich ist es, wenn ich mich wirklich daheim fühlen will, absolut notwendig, dass ich Platt rede», sagt Kramp-Karrenbauer.

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Seit 1999 im Landtag

Ihre steile Politik-Karriere hat sie nicht geplant. «Viele glücklichen Zufälle haben mir dabei geholfen», sagt die Mutter von drei Söhnen, seit 2011 erste Ministerpräsidentin des Saarlandes. Als Jugendliche wollte sie Hebamme werden, danach dachte sie an Lehrerin. Mit 18 trat sie in die CDU ein und studierte Recht und Politik. Ihre politische Leidenschaft hatte sie da bereits entdeckt - für ihr Heimatland im Südwesten Deutschlands.

Kramp-Karrenbauer begann als Stadtratsmitglied in Püttlingen, seit 1999 sitzt sie im Landtag. Im Jahr 2000 berief sie der damalige Ministerpräsident Peter Müller, ebenfalls CDU, zur Innenministerin.

Danach war sie Bildungs- und Sozialministerin, bevor sie 2011 Regierungschefin einer schwarz-gelb-grünen «Jamaika»-Koalition aus CDU, FDP und Grünen wurde. Anfang 2012 beendete sie das Bündnis und regiert seither mit den Sozialdemokraten.

Vertraute von Kanzlerin Merkel

Kramp-Karrenbauer pflegt einen nüchtern-analytischen Politikstil, wirkt stets überlegt und unaufgeregt. Von den Saarländern könne man «ein Stück weit mehr Gelassenheit» lernen, meint sie. Gleichzeitig gilt sie als durchsetzungsstark, auch bei Saar-Angelegenheiten in Berlin. Sie gilt als Vertraute von Kanzlerin Angela Merkel und sitzt seit 2010 im CDU-Bundespräsidium.

Sie kann auch gut mit den Leuten «schwätzen». «AKK», wie sie im Saarland genannt wird, ist beliebt: Gesprächspartner loben ihre «offene, kommunikative Art». Egal wo sie ist, die Menschen kommen auf sie zu und erzählen ihre Alltagssorgen.

«Putzfrau Gretel vom Landtag»

Und: Kramp-Karrenbauer kann auch witzig: An Karneval tritt sie seit Jahren als «Putzfrau Gretel vom Landtag» auf und zieht Politiker aller Couleur durch den Kakao, sich selbst eingeschlossen: «Man muss sich auch auf die Schippe nehmen können», sagt sie.

Zu Kramp-Karrenbauer gehören auch klare Ansagen: Sie hat im Wahlkampf immer gesagt, dass sie das «Projekt» der grossen Koalition mit der SPD als Juniorpartner fortsetzen wolle. Und: Wenn sie nicht mehr Ministerpräsidentin wäre, würde sie sich aus der Politik zurückziehen - an der Saar zumindest.

(sda/ccr)