Lotteria hat kurzerhand den Hamburger mit der Ramen-Variation Tsukemen, bei der Nudel und Suppe getrennt serviert werden, vereinigt. Für diese Kreation konnte sie den Erfinder der Tsukemen Kazuo Yamagishi und dessen Restaurant «Taishoken» (Asienspiegel berichtete) gewinnen.

Und so nennt sich dieses Produkt sinnigerweise «Taishoken Tsukemen Burger». Das Aussehen entspricht genau der Beschreibung. Es sind in Brot eingeklemmte Nudeln mit einer separaten Nudelsuppen-Brühe. Mehr Weizen geht nicht.

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Wie isst man das Ding?

Der neuartige Hamburger hat die Neugier geweckt. Auf Twitter wird der «Tsukemen Burger» regelrecht vorgeführt und stets schwingt die Frage mit, wie man dieses Produkt nur essen soll? Um der Verwirrung Abhilfe zu schaffen, schlägt «Lotteria» in einer eigens gestalteten Anleitung vor, den Burger einfach in die Brühe einzutunken. Einige Kunden ziehen es jedoch vor, die Nudeln ohne Brot in die Suppe zu tauchen und landen damit wieder beim klassischen Ramen – und einem lästigen Brot in der Hand.

Die Idee, Brot mit Nudeln gemeinsam zu essen, ist in Japan nichts Neues. Seit Jahren gibt es ein Sandwich, das mit Buchweizennudeln gefüllt ist. Das sogenannte «Soba Pan» ist sogar so beliebt, dass man es inzwischen in fast jedem Minimarkt vorfindet.

Das Vorbild Ramen-Burger

Doch das eigentliche Vorbild für den «Tsukemen Burger» von Lotteria scheint der Ramen-Burger zu sein, bei dem gekonnt zusammengepresst und gegrillte Nudeln die Hamburger-Brötchen ersetzen.

Vor fünf Jahren sorgte diese Neuerfindung in einer Raststätte der Stadt Kitakata in der Präfektur Fukushima für mediales Aufsehen. Zwischen die Nudel-Buns wurden hier gekochtes Schweinefleisch und Bambussprossen gepackt. Es ist in anderen Worten eine getrocknete Nudelsuppe. Der «Kitakata Ramen Burger», bei dem ausschliesslich lokale Zutaten verwendete werden, ist zu einem Markenzeichen der Stadt geworden.

2013 brachte Keizo Shimamoto, ein Amerikaner mit japanischen Wurzeln, eine Eigeninterpretation des Ramen-Burgers nach New York und sorgte damit für einen neuen kulinarischen Hype.

Der Reisburger

Auch andere japanische Fastfood-Ketten experimentieren seit einiger Zeit mit dem klassischen Hamburger-Konzept. Den Reisburger bekannt gemacht hat die Restaurantkette «Mos Burger» (Asienspiegel berichtete). Bei diesem kulinarischen Wurf dienen gedämpfte Reisbrötchen als Deckel für das Eingeklemmte.

Mit dem «Taishoken Tsukemen Burger» hat «Lotteria» diesem Hype eine neue Dimension verleiht. Der Geschmack spielt in diesem Fall nur noch eine untergeordnete Rolle.

 

Dieser Artikel erschien zuerst auf asienspiegel.ch - News aus Japan, China und Korea.