Der Kampf um die Zukunft der Fluggast-Verpflegungsfirma Gategroup spitzte sich vor der Generalversammlung am 14. April weiter zu. Im Zentrum des Sturms stand der Verwaltungsratspräsident Andreas Schmid. Loswerden wollten ihn die beiden grössten Aktionäre von Gategroup, Rudolf Bohli von RBR Capital Advisors und Jonathan Herbert von Cologny Advisors. Sie werfen Schmid unter anderem vor, er habe so viele Ämter akkumuliert, dass er sich nicht genügend um Gategroup kümmern könne.

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Über eine Million Franken mit allen Mandaten

Schmid ist auch VR-Präsident beim Flughafen Zürich, beim Luxusgüterkonzern Oettinger Davidoff und beim Vermögensverwalter Helvetica Capital. Zudem ist er Mitglied in den Verwaltungsräten von Barry Callebaut, Avenir Suisse, Steiner AG und der Stiftung Zukunft Schweiz. Alleine bei Gategroup verdiente er im Jahr 2014 rund 400'000 Franken. Mit allen Mandaten zusammen dürfte er pro Jahr deutlich über eine Million Franken erhalten.

Während Schmid der Meinung ist, mit Gategroup auf dem richtigen Weg zu sein, haben die beiden Grossaktionäre widersprochen. Sie argumentierten, dass die Aktie weit weg vom Höchstkurs im Jahr 2011 notiert, während sich die Titel des österreichischen Konkurrenten Do & Co seither fast vervierfacht haben.

Unerwartet zur Wiederwahl vorgeschlagen

Am Montag hat nun der Airline-Caterer die mit Spannung erwartete Einladung zur kommenden Generalversammlung publiziert. Dabei werden vom Verwaltungsrat alle bisherigen Mitglieder des Gremiums wie auch Präsident Andreas Schmid zur Wiederwahl vorgeschlagen. Mit anderen Worten: Auch Gerard van Kesteren, den der VR noch vor kurzem aus dem Gremium entfernt haben wollte, soll wiedergewählt werden.

Wie Gategroup am Montag mitteilte, konnten die zwischen dem Verwaltungsrat und van Kesteren bestehenden unterschiedlichen Auffassungen in Bezug auf die Umsetzung der Unternehmensstrategie «in einem intensiven und konstruktiven Dialog» beigelegt werden.

Sehen Sie in der Bildergalerie oben, wer die Mitstreiter und die Gegenspieler von Andreas Schmid sind.

 

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