Die aktuelle Ausstellung in der Berner Galerie Rigassi verbindet nicht nur die Genres Fotografie und Malerei, sondern auch die beiden Schweizer Künstler Balthasar Burkhard (1944–2010) und Alois Lichtsteiner (geboren 1950), die eine ähnliche künstlerische Einstellung vereint.
Balthasar Burkhard war stets auf der Suche nach dem perfekten Moment einer Aufnahme. Bekannt wurde er vor allem durch seine grossformatigen Schwarzweissbilder. Burkhard reiste gerne durch Japan, die USA, Namibia, Schanghai, Kuba, Lateinamerika und Europa. Er fertigte eine Reihe von Serien an (Water, Landscapes, Cities, Mountains, Flowers and Nature in Color, Animals) und entwickelte mit ihnen seine unverkennbare Handschrift: Durch Detailaufnahmen und die Trennung eines Objekts von seiner Umgebung erreicht er ein kristallklares Abbild.
Das Streben nach Perfektion kennzeichnet auch die Bilder von Alois Lichtsteiner. In seinen Werkzyklen (Birke, Berg) widmet sich Lichtsteiner der Ausgewogenheit der Kompositionen und Farbnuancen, die praktisch in jedem Fragment zu erkennen ist. Lichtsteiners Bilder auf hauchdünnem Büttenpapier und seine weiss-schwarzen Ölgemälde ähneln flatternden Erinnerungen, die wie ein Film vor dem inneren Auge flimmern. Mit der aktuellen Ausstellung beendet Raphael T. Rigassi nach 21 Jahren seine Arbeit als Galerist.
Ab 2014 wird die Galerie von der neuen Besitzerin Marianne Reich Arn geführt. Rigassi selbst wird aber weiterhin als Kurator für Ausstellungen und Projekte tätig sein. (ba)
Galerie Rigassi, Bern; bis 24.12.2013.