Sie hatte den erfolgreichsten Vater überhaupt. Bekam aber fast nichts. Nun rechnet die 40-jährige Lisa Brennan-Jobs ab: In ihrer im September erscheinenden Biografie «Small Fry» beschreibt sie Steve Jobs als schroff und kaltherzig, wie sie vorab im Vorab in der Vanity Fair berichtet. So habe der legendäre Apple-Gründer sie als Tochter nicht anerkennen wollen. Ihre Mutter musste Anfangs Häuser putzen, um ihre Sozialhilfeaufzustocken. Erst als Jobs vom Staatsanwalt aufgefordert wurde, Alimente zu zahlen, liess der Apple-Gründer einen DNA-Test machen. Und zahlte fortan monatlich 500 Dollar.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der vor sieben Jahren verstorbene Jobs gilt noch immer als Genie und Visionär. Er brachte das heute wertvollste Unternehmen der Welt auf die Erfolgsspur: 1998 landete er mit dem iMaceinen ersten Hit. Es folgten 2001 der iPod und 2007 das iPhone. Noch heute zehrt Apple primär vom iPhone. Nach der Ära Steve Jobs jedenfalls gelang dem Konzern keinen grossen Wurf mehr.

Das traf sie ins Herz

Seine Tochte Lisa schreibt, sie sei der Flecken auf der blütenreinen Weste ihres Vaters gewesen. Dennoch entwickelte sich zwischen den beiden so etwas wie eine Vater-Tochter-Beziehung. Mit drei Jahren habe er ihr in Manier von Darth Vader gesagt: «Ich bin dein Vater.» Ihre Mutter habe ihr das später so geschildert.

Später erinnert sich Lisa, wie sie mit ihrem Vater mit Inline-Skates unterwegs war und sich über seine Kleidung wunderte. «Warum haben seine Jeans überall Löcher?», fragte sie danach ihre Mutter, im Wissen, dass ihr Vater Multimillionär ist. Als Teenagerin erfuhr sie dann, dass er ständig neue Porsches kaufen soll, sobald der alte ein Kratzer habe. Sie fragte ihn dann: «Kann ich deinen Porsche haben, wenn du ihn nicht mehr willst?» Seine Antwort: «Auf keinen Fall. Du bekommst nichts. Verstehst du? Nichts. Du bekommst nichts.» Seine scharfe Stimme habe ihr einen Stich ins Herz versetzt.

Erst Bono gab die Gewissheit

Immerhin etwas hat sie jedoch bekommen. Jobs benannte den Vorgänger des Macs nach seiner Tochter Lisa. Zwar stritt er ihr gegenüber ab, den Computer nach ihr benannt zu haben. Erst als sie auf einem gemeinsamen Yachturlaub in Südfrankreich den U2-Sänger Bono trafen, bestätigte Jobs ihm gegenüber, dass er den Computer sehr wohl nach seiner Tochter benannt habe.

Jobs zeigte selbst kurz vor dem Tod keine grössere Zuneigung. Als Lisa ihn besuchte und sich im Badezimmer zum Abkühlen etwas Rosenwasser ins Gesicht spritzte, sagte er ihr zum Abschied: «Lis, du stinkst wie eine Toilette.»

(bsh)