Die Toyota-Tochter Toyoda Gosei forscht schon lange im Bereich der Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. An der Tokyo Motorshow 2017 zeigten die Japaner nun ihre neuste Errungenschaft. Der Flesby II besteht aus Gummi und Plastik. Mit seinen Ausbeulungen und der Bemalung in Knallgrün und Schwarz sieht er nicht wie ein Fahrzeug aus, das bald auf den Strassen verkehren wird.

Doch die eigenwillige Optik hat einen technischen Hintergrund. Die Aussenhaut ist aus einem Kunststoff gefertigt, der zwar im normalen Verkehr starr ist, aber bei Kontakt automatisch weich wird. Toyoda Gosei nennt das spezielle Material e-rubber, weil es seine Gestalt in Reaktion auf elektrischen Strom ändert. Die Beulen dienen so als Knautschzonen bei der Kollision mit einem Fussgänger, Velofahrer oder anderen Verkehrsteilnehmer.

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Airbags für einmal aussen

«Wir haben die Airbags, die normalerweise im Innern des Autos sind, auf die Hülle, etwa die Motorhaube und die Kotflügel platziert, so dass die ganze Karosserie geschützt ist», erklärte ein Toyoda-Gosei-Manager gemäss «Daily Mail». Bis zur Einführung des neuartigen Systems dürften indes noch einige Jahre vergehen. Der Hersteller von Plastikteilen und LEDs für Autos hofft, das der Markt ungefähr 2030 bereit ist für die Nachfolger des Flesby II.

Neben der flexiblen Aussenhaut hat Toyoda Gosei im Konzeptauto fortschrittliche LED-Technologie verbaut. Die Fahrzeughülle wird durch LED beleuchtet und kann Symbole anzeigen – eine Möglichkeit zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmern. Diese könnten etwa gewarnt werden, wenn der Motor gestartet wird, schreibt das Fachportal Ingenieur.de.

«Teletubby-Albtraum» und «Gummibärchen»

Innen bietet der Flesby II Platz für eine Person. Steuerung und Kommunikation erfolgen über ein Touchscreen – Pedale, Hebel und Steuerräder fehlen. Toyoda Gosei hat mehrere Konzepte für selbstfahrende Elektrofahrzeuge, die ab etwa 2020 zum Einsatz kommen könnten. Der Flesby II ist denn auch eine Antwort auf Bedenken zur Sicherheit autonomer Fahrzeuge für andere Verkehrsteilnehmer.

Während die Technologie des Autos in Tokio für viel Applaus sorgte, gab es Kritik am Design. Journalisten bezeichneten den Flesby II als «Teletubby-Albtraum» und «Gummibärchen». Doch Toyoda Gosei hat noch einige Jahre Zeit, das Auto in eine Form zu bringen, die auch bei Kritikern Anklang findet.