Gezeigt werden Fotoarbeiten aus ihrer aktuellen Werkserie «The Passage» sowie einzelne Arbeiten aus den Werkgruppen «Forces» und «The Quiet of Dissolution ».
In ihren Bildserien, die sich stets auf unsere Vorstellungen und Bilder von der Natur und ihren Kräften beziehen, zeigt uns die Künstlerin, wie brüchig unsere Wahrnehmung ist und wie sehr unser tägliches Naturerleben von Stereotypen geprägt ist. Die Serie «The Passage» (2009–2012) suggeriert in filmähnlichen Sequenzen die Reise durch eine an die Polarregionen erinnernde Landschaft. Wie mit einem Zeitraffer verkörpern 52 Bilder den zeitlichen Ablauf durch die 52 Wochen eines Jahres. Durch die sich kontinuierlich ändernden Lichtverhältnisse wird dem Betrachter ein chronologischer Ablauf einer unbestimmten Zeitspanne suggeriert.
Es findet eine fortschreitende Verdunkelung des anfangs fast gleissenden Tageslichts statt, bis hin zu einer nahezu absoluten, nur vom Licht des Mondes und der Sterne unterbrochenen Dunkelheit. Darauf folgt die langsame Umkehrung zurück zur ursprünglichen Helligkeit. Wie auch in ihren anderen Serien arbeitet Braas strikt analog, ohne digitale Eingriffe. Zeitgleich zeigt die in Berlin lebende brasilianische Fotografin Luzia Simons im Kabinett der Galerie unter dem Titel «Rätselhafte, gefährliche Schönheit» eine Suite von grossformatigen Fotoarbeiten mit eindrücklich dreidimensional wirkenden opulenten Blumen und Blüten.
Fabian & Claude Walter Galerie Zürich, 29.8.–21.9. 2013.