Die VW -Sportwagentochter Lamborghini steuert einen neuen Absatzrekord an. «Wir gehen davon aus, dass wir das Geschäftsjahr 2015 über dem Vorjahr abschliessen werden, das zeichnet sich ab», sagte Vorstandschef Stephan Winkelmann in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Den bisherigen Höchstwert von 2014 von gut 2500 Stück könnte der Hersteller von Supersportwagen im laufenden Jahr bereits nach neun Monaten erreichen.

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Lamborghini profitiert von dem neuen Modell Huracan, das seit gut einem Jahr auf dem Markt ist. Auf der Automesse IAA nächste Woche in Frankfurt stellt die Marke mit dem Kampfstier im Logo den offenen Spyder als Variante des Huracan vor. Er soll ab dem nächsten Frühjahr zu den Händlern rollen.

Auch in der Schweiz gefragt

Lamborghini verkauft seine Wagen mit Preisen ab etwa 220'000 Franken zu etwa gleichen Stückzahlen in Nord- und Südamerika, Europa einschliesslich dem Nahen Osten sowie Asien. In Europa sind die Autos vor allem in Deutschland und Grossbritannien gefragt, aber auch in der Schweiz.

So wurden hierzulande im letzten Jahr insgesamt 74 Lamborghini neu zugelassen. Dieses Jahr sind es per Ende August bereits 69 Sportwagen der italienischen Marke, wovon rund zwei Drittel auf das Konto des neuen Modells Huracan gehen. Letztes Jahr zur gleichen Zeit hatte Lamborghini in der Schweiz erst 46 Wagen abgesetzt gehabt.

In China ist die Nachfrage nach Supersportwagen deutlich geringer. Im ersten Halbjahr hat Lamborghini die Auslieferungen in Grosschina auf knapp 200 Fahrzeuge deutlich gesteigert, wobei das Wachstum am stärksten in Hongkong und Taiwan war. Eine Prognose für das Gesamtjahr in China traut sich Lamborghini wegen der unsicheren Entwicklung der Konjunktur dort nicht zu.

Superreichen von Konjunkturflauten nicht unbeeindruckt

Weltweit ist die Nachfrage nach Luxuswagen weniger anfällig für Schwankungen als der übrige Automarkt. Allerdings bleiben auch die Superreichen von Konjunkturflauten nicht unbeeindruckt. «Grundsätzlich sehen wir, wenn die wirtschaftliche Lage nicht positiv ist, oder ein Unternehmen nicht mehr so gut läuft, dass viele der Interessierten den Kauf aufschieben, auch wenn sie die nötigen Mittel dazu hätten», sagte Winkelmann.

2018 soll die Modell-Palette um einen Luxus-SUV erweitert werden. Lamborghini rechnet mit einem jährlichen Verkauf von rund 3000 Exemplaren des Geländewagens, der als Studie mit dem Namen Urus bereits einem grösseren Publikum präsentiert wurde. Dadurch würde sich der Absatz mehr als verdoppeln. Bislang baut Lamborghini zwei Sportwagentypen - den Huracan als Nachfolger des Gallardo und den Aventador. Die VW-Tochter Bentley bietet mit dem Bentayga ebenfalls demnächst einen luxuriösen Geländewagen an.

(reuters/ccr)