Volvo, von jeher Vorreiter von Sicherheit im Auto, macht den nächsten Schritt bei der Entwicklung aktiver Assistenzsysteme. Die Schweden wollen Unfälle mit Wildtieren gänzlich vermeiden oder zumindest die Unfallfolgen deutlich reduzieren. Das neue System ist eine Weiterentwicklung der im Jahr 2010 weltweit erstmals eingesetzten Fussgängererkennung mit automatischer Notbremsfunktion. «Die Technik kombiniert eine Radareinheit und eine Infrarotkamera, die im Zusammenspiel im Verkehr auftretende Gefahrensituationen erkennen und entsprechende Präventionsmassnahmen einleiten soll», sagt Andres Eidehall, Experte für Aktive Sicherheitssysteme bei Volvo Cars.
Das System arbeitet sowohl am Tag als auch in der Nacht. Denn Untersuchungen haben ergeben, dass sich die meisten Wildunfälle zwischen der Abenddämmerung und dem Morgengrauen sowie in den trüben Wintermonaten ereignen. Die Infrarotkamera beobachtet permanent die Verkehrssituation vor der Fahrzeugfront. Wird ein Tier innerhalb einer vom System festgelegten kritischen Gefahrenzone erfasst, ertönt ein akustisches Warnsignal. Falls der Fahrer darauf nicht reagiert, wird die automatische Notbremsfunktion aktiviert. Zu den Herausforderungen der Ingenieure gehörte es, eine Software zu programmieren, die verschiedene Tierarten und -grössen erkennt. Deshalb besuchte ein Forschungsteam einen Tierpark, um das artentypische Verhalten von Rot- und von Damwild sowie von Elchen, die besonders häufig an Kollisionen beteiligt sind, zu ergründen. Die Serienreife für den Einsatz in allen Volvo-Modellen soll sehr rasch erreicht werden. (mk)