Hamburger sind stolz auf ihre Stadt, was Süddeutsche oft nicht verstehen wollen. Letzteren mag in der Hansestadt ein herrschaftliches Schloss fehlen und eine historische Altstadt mit Kathedrale. Auch ein Hügelpanorama mit Weinbergen ist nicht vorhanden. Dafür gibt es herrliche Park- und Wasserlandschaften, viel Grossstadtfeeling und einen gelassenen Lebensstil. Auch ist die Elbmetropole trotz oft anhaltendem Nieselregen in den letzten Jahren weltoffener und lebendiger geworden. «Vielleicht hat der starke Zuzug die Hamburger entsprödet», schreibt das Reisemagazin «Merian».

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Die Stadt hat – wie Buenos Aires, London oder Lissabon schon lange zuvor – den Reiz ihres Hafens entdeckt. Zu den Pionieren unter den gastronomischen Goldgräbern an der neuen Amüsiermeile am Hafen zählen die Geschwister Sylviane und Enzo Caressa aus Korsika, die in ihrem Restaurant Au Quai eine schöne Atmosphäre aus Licht und Loft schufen und dort auch den gleichnamigen Nightclub eröffneten. Gleich nebenan liegt das Fischereihafen-Restaurant, eine hanseatische Institution mit nostalgischem Flair und klarem Konzept: Fish und VIP. Kulinarische Leuchtfeuer am Elbufer sind auch das Rive im alten Kreuzfahrtcenter, das szenige Ausflugslokal Engel am Anleger Teufelsbrück und das grossstädtisch betriebsame Henssler Henssler in einer ehemaligen Lagerhalle am Altonaer Hafen. Zum modernen Klassiker hat sich das Tafelhaus entwickelt, ein gläsernes Restaurant mit Traumterrasse am Elbufer und Multikulti-Küche.

Hamburg ist die britischste aller deutschen Städte, und der Hotelunternehmer Kai Hollmann («Gastwerk», «25hours») hat mit The George ein Stück London ins St.-Georg-Quartier an der Aussenalster gebracht. Das Lebensgefühl entspricht demjenigen eines Gentlemen’s Club in zeitgemässer Interpretation – mit Afternoon Tea, Bibliothek und Spa im Dachgeschoss.

Das Grandhotel schlechthin ist das frisch renovierte Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten an der Binnenalster. Seine Räume sind ein Schaufenster zur Stadt, das asiatisch inspirierte Restaurant Doc Cheng’s im Untergeschoss erfreut mit gut gelaunter Gastlichkeit und zieht lokale Trendsetter und glamouröse Weltreisende gleichermassen an.

Ein ganz anderes Hotelkonzept verfolgt das East im Rotlichtviertel St.  Pauli. Die ehemalige Eisengiesserei hat ihre neue Blüte als Hotel, Restaurant und Lounge der Wiederentdeckung des Kiez zu verdanken – und den Einfällen des US-Architekten Jordan Mozer, der ein Designwunder im historischen Ziegelmauerwerk schuf.

Abseits von Peepshows und Musicaltouristen haben sich auf der Reeperbahn Partyveranstalter und Clubbesitzer mit innovativen Ideen etabliert. Die China Lounge ist das Epizentrum des modernen St.  Pauli. Auf drei Etagen bietet sie drei Szenerien für die Nacht. Fernsüchtige, die lieber den Schiffen nachschauen, gehen in die Tower Bar im Hotel Hafen Hamburg über den Landungsbrücken. Bis zwei Uhr nachts ist hier immer etwas los.

Hotels:
The George, www.thegeorge-hotel.de, DZ ab 146 Euro
East, www.east-hamburg.de, DZ ab 155 Euro
Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten, www.hvj.de, DZ ab 310 Euro

Lunch:
Rive, Van-der-Smissen-Str. 1, www.rive.de
Engel, Landeanlage Teufelsbrück, www.restaurant-engel.de
Henssler Henssler, Grosse Elbstr. 160, www.hensslerhenssler.de

Dinner:
Au Quai, Grosse Elbstr. 145, www.au-quai.com
Fischereihafen-Restaurant, www.fischereihafenrestaurant.de
Tafelhaus, Neumühlen 17, www.tafelhaus.de
Doc Cheng’s, im Hotel Vier Jahreszeiten, www.hvj.de

Nightlife:
China Lounge, www.china-lounge.de
Tower Bar, im Hotel Hafen Hamburg, St. Pauli, Seewartenstr. 9,
www.hotel-hamburg.de